Volksbank-Stiftung und Landfrauen ziehen Halbzeitbilanz für Gemeinschaftsprojekt

Ernährungsbildung für Grundschulkinder – Kinder mit großer Begeisterung dabei – Elternbrief wird verfasst

Im DLR-Fachzentrum für Bienen und Imkerei trafen sich alle Kooperationspartner zu einem Erfahrungsaustausch über das Projekt „Gesunde Ernährung für Grundschulkinder“, das finanziell von der Bürgerstiftung der Volksbank RheinAhrEifel eG getragen wird
Im DLR-Fachzentrum für Bienen und Imkerei trafen sich alle Kooperationspartner zu einem Erfahrungsaustausch über das Projekt „Gesunde Ernährung für Grundschulkinder“, das finanziell von der Bürgerstiftung der Volksbank RheinAhrEifel eG getragen wird

Bilanz ziehen für die erste Kursreihe und die zweite vorbereiten war das Ziel eines Treffens von Vertretern der Bürgerstiftung der Volksbank RheinAhrEifel eG, der drei Landfrauenkreisverbände Ahrweiler, Mayen-Koblenz und Vulkaneifel, des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel (DLR) und den Kursleiterinnen des Projektes „Ernährungsbildung für Grundschulkinder“ im Fachzentrum für Bienen und Imkerei in Mayen.

Doch bevor es zu dem Erfahrungsaustausch kam, nutzte der Leiter der Einrichtung, Dr. Christoph Otten, die Gelegenheit, den Gästen das Fachzentrum näher zu bringen und über dessen Aufgaben zu berichten. Es geht zurück auf den 1918 gegründeten Bienenlehrstand des Imkerverbandes. Seit 2003 ist es als Arbeitsgruppe innerhalb der Abteilung Agrarwirtschaft in das DLR Westerwald-Osteifel integriert. Es betreut über 20.000 Imker. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Aus- und Weiterbildung sowie Beratung der Imker, Honigqualitätsanalysen, die Diagnose von Bienenkrankheiten und die Zuchtauslese. Bienen gelten in Deutschland nach Schwein und Rind als das dritt wichtigste Nutztier. Dies ergibt sich aus der Bestäubungsleistung. Rund 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen werden von Bienen bestäubt. Laut Bundesumweltministerium beträgt allein in Deutschland der volkswirtschaftliche Nutzen durch Bienen und das Bestäuben rund zwei Milliarden Euro pro Jahr.

In seiner Begrüßung dankte Markus Müller, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung der Volksbank RheinAhrEifel eG, allen Beteiligten für ihren Einsatz. „Sie haben den Kindern auf spielerische Art und Weise ein Verständnis für gesundes Essen vermittelt, welches nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei Lehrern und Eltern auf sehr positive Resonanz gestoßen ist.“ Dabei hob er auch die enge Kooperation der beteiligten Organisationen hervor. Anhand einer von Stiftungsmanager Bruno Jaeger zusammengestellten Fotoserie konnten sich alle Anwesenden ein Bild davon machen, mit welch großer Begeisterung die über 1.200 Grundschulkinder in den Schulen im Geschäftsgebiet der Genossenschaftsbank bei dem Projekt mitgemacht haben.

Ute Pötsch, Leiterin der Gruppe Ernährungsbildung und -beratung des DLR moderierte anschließend die Gesprächsrunde. In vielen Schulen besaßen die Kinder schon theoretische Kenntnisse. Dennoch war festzustellen, dass einige Gemüsearten kaum bekannt sind. Auch im praktischen Umgang mit den Küchengeräten gab es große Unterschiede. Teilweise wussten die Kinder schon gut damit umzugehen, es gab aber auch oft Fälle, in denen ihnen vorgemacht werden musste, wie Obst geschnippelt oder Gemüse zerkleinert wird. Damit der praktische Nutzen für die Kinder größer wird, will man in den künftigen Kursen dem Praxisteil einen breiteren zeitlichen Raum geben.

Viele Kinder kommen ohne bzw. ohne ausreichendes Frühstück in die Schule. Lediglich in einem Kurs hatten alle Kinder bereits zuhause gefrühstückt. Da die Busse zu den Schulen morgens meist schon sehr zeitig fahren und es den Kindern dann oft zu früh ist etwas zu essen, findet sich zwar teilweise eine Erklärung dafür. Umso wichtiger sehen es die Kursleiterinnen an, auf die Bedeutung eines gesunden, ausgewogenen Frühstücks hinzuweisen. Es fördert die Konzentration und Lernfähigkeit, während ohne Essen und Trinken die Leistungskurve unten bleibt. Wenn zuhause nicht ausreichend gefrühstückt wird, soll den Kindern etwas Vollwertiges in die Schule mitgegeben werden und nicht nur einfach ein süßer Müsliriegel. Nach Ansicht der Kursleiterinnen sollte in den Schulen bei dem „Betreuten Frühstück“, das vielfach nach der zweiten Schulstunde stattfindet, darauf geachtet werden, was die Kinder dabei haben. Weiterhin sollte nach ihrer Ansicht das Thema immer wieder bei Elternabenden angesprochen werden. Ihre Empfehlungen wollen Sie in einem Elternbrief zusammenfassen. Markus Müller wies ergänzend darauf hin, dass die Bürgerstiftung der Volksbank RheinAhrEifel eG mit diesem Projekt auch für die Verwendung von Produkten der Heimatregion sensibilisieren und begeistern möchte.

In ihrem Schlusswort zeigte sich die Kreisvorsitzende des Landfrauenkreisverbandes Mayen-Koblenz, Christel Zimmermann, überzeugt davon, dass auch der zweite Teil des Projektes wichtige Impulse zum Thema gesunde Ernährung beisteuern wird. Außerdem sieht sie die Landfrauen in ihrer Forderung bestätigt, Hauswirtschaft als Schulfach einzuführen, um Kinder besser mit Alltagskompetenzen auszustatten. Mit Beginn des neuen Schuljahres werden sich die Kursleiterinnen mit den 40 teilnehmenden Schulen in Verbindung setzen, damit im Herbst passend zur Jahreszeit „Die tolle Knolle“ in die Klassenzimmer und Schulküchen einzieht.

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