Viele Wege führen nicht nur nach Rom, sondern auch nach Santiago (Spanien)

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Unser Foto zeigt Zeller Kolpingmitglieder bei der Arbeit zur Unterhaltung der Markierungen in der Gemarkung Kaimt, unweit der Jakobus-Kirche. Die Schilder und Aufkleber mit der gelben Jakobsmuschel auf blauem Grund sowie gelbe Pfeile leiten die Pilger. Dabei weisen die zusammenlaufenden Rippen der Muschel gleichsam als Pfeil die Richtung.
Foto: Hans Pargen

Der Mosel-Camino, auch Jakobsweg genannt, führt durchs Zeller Land

Zell/Mosel. Darauf ist der Vorstand der Kolpingfamilie Zell (Mosel) stolz, dass sich Vorstands-Mitglieder um einen Teil des Jakobspilgerweges, und zwar dem Mosel-Camino von Koblenz nach Trier, kümmern durch Pflege und Unterhaltung der Markierungen. Sie sind also sogenannte Wegepaten. Auf Initiative des in Cochem geborenen Wolfgang Welter, der als Trierer Lehrer in Schweich wohnt, und bereits für viele Veröffentlichungen verantwortlich ist, hat Kolping Zell diese Aufgabe übernommen. Dass der Pilgerweg quer durch das Zeller Gebiet führt, unter anderem vorbei an der Kaimter St. Jakobus-Pfarrkirche, darauf sind die Zeller besonders stolz. Auch der Präses vom Zeller Kolping, Pastor und stellvertretender Dechant des Dekanats Cochem, Paul Diederichs, ist erfreut über diese Pilgermöglichkeit für Jedermann.    

Der gesamte Mosel-Camino, auf Deutsch Mosel-Weg, hat eine Gesamtlänge von knapp 160 Kilometer. Er führt von Koblenz-Stolzenfels bis zum einzigen Apostelgrab nördlich der Alpen, der letzten Ruhestätte des Apostels Matthias in Trier. Neben vielen anderen Strecken führt dieser Weg dann weiter zum Wallfahrtsort mit dem Reliquienschrein des Apostels Jakobus nach Santiago de Compostela im Nordwesten von Spanien. Das Patrozinium hat die Trierer St. Jakobusbruderschaft e.V. übernommen, die älteste Jakobus-Bruderschaft Deutschlands. Die Gesamtstrecke von Zell aus beträgt 2366 km, die auch bereits drei Freunde von Kolping Zell in Etappen zurückgelegt haben. Der spanische Hauptweg wurde sogar 1993 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen. Und neben Rom und Jerusalem entwickelte sich die Grabstelle in Spanien zum dritten Hauptziel der christlichen Pilgerfahrt.

Der Mosel-Pilgerweg, der auch als Moselhöhenweg bezeichnet werden kann, verläuft zum entgegengesetzten Lauf des Flusses, aber auch auf luftige Höhen von Hunsrück und Eifel. Vorbei an mittelalterlichen Burgen und Ruinen aber auch altehrwürdige Klosterkirchen und Kapellen säumen den Pilgerweg. Traditionelle Wallfahrtsorte wechseln mit romantischen Weindörfern und -Städten. So sind die Kolpingmitglieder aus Zell zuständig für die heimatliche Streckenführung von Bullay kommend über die Mosel-Doppelstockbrücke zur Zeller Marienburg, dem ehemaligen Jugendbildungszentrum des Trierer Bistums und jetziger Fachstelle für kirchliche Kinder- und Jugendarbeit. Danach durch Weinberge zum Stadtteil Kaimt, Verlauf über die Mosel-Fußgängerbrücke zur Altstadt Zell, der Weinstadt der „Schwarzen Katz“, und weiterführend auf die Höhe des Briedeler Bummkopf.

Der Schwierigkeitsgrad dieser Route ist sicherlich insgesamt fordernd, aber nicht überfordernd. Dennoch ist wegen so mancher steilen Passagen ein ausreichendes Maß an Kondition und Trittsicherheit sowie vernünftiges Schuhwerk erforderlich. Weinproben sollte man sich nicht entgehen lassen: schließlich führt der Mosel-Camino durch eine Reihe bester Riesling-Lagen. Darauf sind die Zeller besonders stolz. Nähere Infos unter: www.mosel-camino.de

Text: Hans Pargen

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