Mainz. 160 Rückmeldungen erreichten den Arbeitskreis Christlich-Demokratischer Lehrerinnen und Lehrer (ACDL) Rheinland-Pfalz, der im März eine Fragebogen-Aktion startete und dazu die Schulleiter bzw. Personalratsgremien der Gymnasien und Realschulen plus im Land angeschrieben hat. Die große Resonanz und das eindeutige Meinungsbild zeigen, dass die geplanten Vorstöße der Landesregierung in Richtung Abschaffung oder zumindest Infragestellung der Klassenwiederholungen an der Meinung der Lehrerinnen und Lehrer vor Ort vorbeigehen.
Bei der Umfrage gab es neben der Beantwortung von vier Fragen die Möglichkeit, eigene Standpunkte zum Thema zu ergänzen. Auch davon machten die Teilnehmer reichlich und mit guten Argumenten Gebrauch, was dazu führte, dass die Umfrage ein breites Meinungsbild darstellt. „Zum einen plädiert die überwältigende Mehrzahl der Teilnehmer für die Beibehaltung des Sitzenbleibens, da sich dies aus pädagogischen Gründen als richtig erweist.
Zum anderen fordert ein nicht unbeträchtlicher Teil die Intensivierung individueller Förderung“, kommentiert ACDL-Vorsitzender Dr. Markus Reinbold das Umfrageergebnis. Die Gesamtschau der Stimmen und Ergebnisse zeigt, dass die Kolleginnen und Kollegen aus ihrem Unterrichtsalltag heraus die fatalen Folgen einer möglichen Abschaffung der Klassenwiederholung oder einer Relativierung von Noten klar im Blick haben.
„Auch einige derjenigen, die mit einer Abschaffung liebäugeln, machen sich kaum Hoffnungen, wenn sie sich die aktuelle Ausstattung der Schulen betrachten und im Gegenzug den Bedarf für die notwendige individuelle Förderung sehen“, erklärt Dr. Markus Reinbold. Vor allem bleibt die Frage, auf welche (Berufs-) Welt eine Schule ohne deutliche Leistungsanreize und Hürden vorbereiten soll. „Die Landesregierung sollte diesen konstruktiven Ansatz derer, die in der Praxis ihre jahrelangen Erfahrungen gesammelt haben, bei ihrer weiteren politischen Planung berücksichtigen“, so Reinbold.
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