Selbstanzeige: Pfarrer hat seinen Messdienern Geld gestohlen

Oberkail. Der Pfarrer der Ortsgemeinde Oberkail (Eifelkreis Bitburg-Prüm) soll Spendengeld seiner eigenen Messdiener veruntreut haben. Inzwischen hat sich der Kirchenmann wegen Untreue selbst angezeigt. Der Verdacht der Unterschlagung von Spendengeldern und Betrug steht im Raum. Das bestätigte der Leitende Oberstaatsanwalt in Trier dem SWR. Dabei handelt es sich nicht nur um einen Fall.In zwei Fällen soll der Pfarrer seinen Messdienern das Geld vom Konto abgehoben haben. Bei einer  Buchprüfung wurden die Unregelmäßigkeiten aufgedeckt. Der Geistliche soll die Vorwürfe bereits zugegeben haben.  Medienberichten zufolge hat sich der Pfarrer bereits im Herbst 2012 für eine Messdienertour an den Gardasee vom Sparbuch der Messdiener Geld auszahlen lassen. Etwa  2.000 Euro soll er nicht abgerechnet und privat verbraucht haben, weil er angeblich damals  finanziell schlecht dran war. Auf dem Sparbuch wurden u.a. die Zuschüsse aus dem Haushalt für die Messdiener angelegt, sowie kleinere Beträge, die  sich die Messdiener selbst verdient hatten.  Im zweiten Fall soll der Kirchenmann Spendengelder, die von Kommunionkindern gesammelt worden sind, nicht an die jeweiligen Stellen weitergeleitet haben. Genaue Ermittlungen hierzu sind noch nicht abgeschlossen. Das Bistum untersucht den Fall kirchenintern. Noch ist der Pfarrer im Amt.  Sobald die Ermittlungen abgeschlossen sind, will sich das Bistum äußern, welche Konsequenzen der Pfarrer erwarten muss.

Medienberichten zufolge soll der Pfarrer an einer früheren Wirkungsstätte in Kobern-Gondorf ein ähnlich gelagerten Vorfall gehabt haben. Um etwa 20.000 Euro soll es sich damals gehandelt haben. Ermittlungen des Bistums und der Staatsanwaltschaft wurden damals in diesem Fall  eingestellt.

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