Ein Schutzengel für die Synode

Bischof Ackermann stimmt Bistumspriester auf die Synode ein

Trier. In welcher Haltung können die Priester und Bischöfe des Bistums Trier auf die im Dezember beginnende Diözesansynode zugehen? Diese Frage hat Bischof Dr. Stephan Ackermann bei einem Gottesdienst im Dom zu Beginn des „Priestertags“ im Bistum Trier am 2. Oktober gestellt. Knapp 200 Priester aus dem ganzen Bistum waren zusammen gekommen, um miteinander Gottesdienst zu feiern und sich auszutauschen.

Es solle ein „Tag der Bestärkung im Presbyterium (Priesterkollegium)“ sein, sagte Bischof Ackermann. Dass der Priestertag mit dem Gedenktag der Schutzengel zusammenfalle, verstärke dies noch. Denn die Schutzengel stünden für „die Vorsehung und Fürsorge Gottes, die ganz persönlich gilt“. „Jeder hat seinen persönlichen Weg mit Gott, er gleicht sich unserem Schritttempo an, geht den Weg behutsam und stark mit“, betonte der Bischof. Er nahm Bezug auf die Tageslesung, in der Gott sein Volk auffordert, auf seinen Engel zu achten, auf ihn zu hören und ihm zu folgen.

Ackermann sagte, daraus ließen sich auch Anstöße für die Haltung ableiten, mit der die Priester der Synode begegnen sollten. Zum einen sei es wichtig, Vertrauen zu haben. „Nur so werden wir Gott näher kommen, kann es die Gemeinschaft der Kirche geben“, sagte der Bischof. Zwar werde das Vertrauen immer wieder durch Enttäuschungen und Verletzungen, die Menschen sich gegenseitig zufügten, auf die Probe gestellt. Doch: „Ohne Vertrauen geht Kirche nicht.“ Und so sei es wichtig, Vertrauen zu haben, dass er als Bischof es ernst meine mit der Synode, sagte Ackermann. Er selbst müsse darauf vertrauen, dass die Priester mit Offenheit diesen Weg mitgingen.

Engel seien die Boten Gottes, „sie kommen in Gottes Auftrag, wir sollen sie hören und ihnen gehorchen“, nannte der Bischof einen weiteren Aspekt. Richtig verstandener Gehorsam bedeute „aufeinander hören“ – auf das, was der Geist Gottes den Gemeinden sage und „das was das Volk Gottes uns zu sagen hat“. Und schließlich müsse es die Bereitschaft geben, sich führen zu lassen. Das brauche Mut: „Wer sich von Gott führen lässt, ist vor Überraschungen nicht gefeit“, betonte Ackermann. Sich führen zu lassen auch ohne zu wissen, wo es hingeht – das gelte auch für die Synode, deren Ergebnisse nicht vorhersehbar, sondern offen seien.

„Es wäre schön, wenn wir einander Boten sein könnten“, sagte Bischof Ackermann. Gemeinsam wolle man darum bitten, dass „der Herr uns einen Schutzengel für die Synode gibt“. Dieser Schutzengel möge die Bereitschaft verstärken, „dass wir vertrauen, hören und uns führen lassen, vor allem durch den Boten Gottes schlechthin – Jesus Christus“. Am 13. Dezember beginnt im Bistum Trier eine Diözesansynode, die Bischof Dr. Stephan Ackerman ausgerufen hat. Die Synode ist ein Gremium aus Klerikern und Laien, das den Bischof im Hinblick auf die Zukunftsfragen des Bistums berät, um Orientierung zu gewinnen für die Schritte, die die Kirche im Bistum Trier in den kommenden Jahren gehen will. Informationen rund um die Synode gibt es unter www.synode.bistum-trier.de im Internet.

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