Weniger statt mehr

Zwei Jahre nach Beginn der rot-grün-gelben Regierung hat Rheinland-Pfalz weniger Polizisten als im Jahr 2008

Gordon Schnieder

Rheinland-Pfalz. Die neue Landesregierung wollte sich im Jahr 2016 um ihre Kernaufgaben kümmern und daher die Zahl der Polizisten deutlich erhöhen. Sie schrieb im Koalitionsvertrag fest, bis zum Jahr 2021 sollten in Rheinland-Pfalz 2.500 neue Männer und Frauen für Sicherheit sorgen. Somit sollte die Gesamtzahl der Ordnungshüter nach fünf Jahren bei 9.600 liegen.

Bis zur Gegenwart sank die Zahl der Ordnungshüter jedoch auf 9250. Das ist der niedrigste Stand seit 2008. Zwar wurden im Jahr 2017 mehr als die geplanten 500 Anwärter eingestellt, aber im Gleichschritt stieg die Zahl derjenigen an, die ihre Ausbildung abbrachen oder die Prüfungen nicht bestanden.

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei schätzte in einem Gespräch mit der Mainzer Allgemeinen Zeitung, dass die Quote der Abbrecher momentan bei 20 Prozent liegt. Vor einigen Jahren scheiterten nur sieben Prozent in den Prüfungen. Ernst Scharbach forderte daher, die Zahl der Polizeischüler noch weiter zu steigern, indem man die Einstiegshürden absenkt: „Da muss man mit der Punktezahl weiter runtergehen.“ Der CDU-Landtagsabgeordnete Gordon Schnieder sieht viele Gründe dafür, dass die Landesregierung ihr Versprechen nicht einlösen kann: „Unsere Polizisten werden schlecht bezahlt und ihre Aufstiegschancen sind gering. Daher gehen viele gute Leute in andere Bundesländer oder zur Bundespolizei.

Wir müssen uns auch genauer ansehen, aus welchen Gründen so viele angehende Polizisten durch die Prüfungen fallen. Möglicherweise liegen die Ursachen dafür auch in den Schulen. Die Anforderungen abzusenken, kann nicht der richtige Weg sein. Der Polizeiberuf wird immer anspruchsvoller, daher brauchen wir hier die Besten.“

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