Weniger Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz

Zu Beginn des aktuellen Schuljahres besuchten 408.000 Kinder und Jugendliche eine der etwa 1.500 allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, waren das 3.100 Schülerinnen und Schüler bzw. 0,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor.

Bad Ems. Der Rückgang ist im Wesentlichen an den Realschulen plus (minus 2.200) und den neunjährigen Gymnasien (minus 1.800) wahrzunehmen. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den Integrierten Gesamtschulen (plus 500) und Förderschulen (plus 300) stiegen hingegen geringfügig.

Regionale Unterschiede

Landkreise waren von dem Rückgang wesentlich stärker betroffen als kreisfreie Städte. Während die Zahl der Schülerinnen und Schüler gegenüber dem Vorjahr in den kreisfreien Städten nur um insgesamt 100 zurückging, sank sie in den Landkreisen um mehr als 3.000. Die höchste Abnahme der Schülerzahl wurde im Westerwaldkreis (minus 280) und im Landkreis Neuwied (minus 240) gemeldet. Eine positive Entwicklung der Schülerzahl verzeichneten unter anderem Ludwigshafen (plus 170) und Frankenthal (plus 110).

Integration von Schutz- und Asylsuchenden

Die abnehmende Schülerzahl konnte auch durch die Aufnahme der schulpflichtigen Schutz- und Asylsuchenden in das Schulsystem sowie durch die gestiegene Zahl an Schülerinnen und Schülern aus Osteuropa nicht vollständig kompensiert werden. Im Herbst 2018 hatten rund 85.400 Schülerinnen und Schüler einen Migrationshintergrund. Das waren etwa 3,3 Prozent mehr als im vergangenen Schuljahr. Damit stieg der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund von 20 auf 21 Prozent. Am häufigsten stammten die nicht in Deutschland geborenen Schülerinnen und Schüler aus Syrien (8.300), gefolgt von Polen (2.700) und Bulgarien (2.300). Den stärksten Zuwachs verzeichnete die Zahl der in Syrien geborenen Migrantinnen und Migranten (plus 800).

Inklusion von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf

Zu Schuljahresbeginn besuchten 21.000 Kinder und Jugendliche mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf eine rheinland-pfälzische Schule. Die Eltern von Schülerinnen und Schülern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf können entscheiden, ob ihre Kinder statt auf eine Förderschule auf eine Regelschule gehen. Die Inklusion förderbedürftiger Kinder und Jugendlicher wird insbesondere an Schwerpunktschulen ermöglicht, an denen Förderlehrkräfte und pädagogische Fachkräfte den allgemeinbildenden Unterricht unterstützen. Rund 29 Prozent der förderbedürftigen Schülerinnen und Schüler gingen auf eine Regelschule. Zehn Jahre zuvor waren es nur 13 Prozent.

Weniger Absolventinnen und Absolventen

Im Jahr 2017 verließen 41.000 Schülerinnen und Schüler eine allgemeinbildende Schule. Unter ihnen erwarben rund 38.200 Jugendliche und junge Erwachsene einen allgemeinbildenden Schulabschluss. Zwischen 2008 und 2018 sank die Absolventenzahl um zwölf Prozent. Am deutlichsten zeigt sich der Rückgang unter den Absolventinnen und Absolventen mit Berufsreife: Sie ging um 37 Prozent zurück. Demgegenüber stieg sie bei Absolventinnen und Absolventen mit Hochschulreife um 18 Prozent.

Neben den Absolventinnen und Absolventen verließen etwa 2.800 Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Berufsreife. Das waren 6,8 Prozent der Schulentlassenen. Darunter fielen auch knapp 1.600 Jugendliche und junge Erwachsene mit einem Abschluss- oder Abgangszeugnis in den Förderschwerpunkten Lernen und Ganzheitliche Entwicklung. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl der Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Berufsreife um ein Prozent.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen