„Mein Papa liest vor… und meine Mama auch!“ geht in Rheinland-Pfalz in die zweite Runde

Kostenloser Service für Arbeitgeber / Projekt fördert die familiäre Vorlesekultur bei den Mitarbeitern

Mainz. Lesen und Vorlesen sind ein wichtiger Schlüssel zur Bildung und damit eine wichtige Grundlage für eine funktionierende Gesellschaft. Trotzdem lesen 30 Prozent der Eltern ihren Kindern nicht regelmäßig vor, und wenn, dann sind dies meistens die Mütter. In Rheinland-Pfalz unterstützt die Stiftung Lesen gemeinsam mit der Dr. Wolfgang und Anita Bürkle Stiftung Eltern bereits seit zwei Jahren dabei, ihre Rolle als Lesevorbilder stärker wahrzunehmen: Das Projekt „Mein Papa liest vor… und meine Mama auch!“ unter Schirmherrschaft von Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, und Eveline Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, animiert insbesondere Väter dazu, ihren Kindern mehr vorzulesen. Seit Projektstart haben sich bereits rund 80 Unternehmen in Rheinland-Pfalz angemeldet – jetzt startet „Mein Papa liest vor… und meine Mama auch!“ in die zweite Runde.Das Projekt funktioniert ganz einfach: Über das firmeneigene Intranet ihres Arbeitgebers erhalten die Mitarbeiter wöchentlich von der Stiftung Lesen eine Geschichte, die sie einfach und kostenlos herunterladen und mit nach Hause nehmen können. Die Geschichten sprechen die unterschiedlichen Interessen von Jungen und Mädchen an und berücksichtigen verschiedene Altersgruppen sowie kulturelle Hintergründe. Ein umfassendes Vorlese-Dossier mit Hintergründen und Tipps zum Vorlesen vermittelt zudem, warum Vorlesen für die Entwicklung der Kinder so wichtig ist. In den nächsten Wochen kontaktiert die Stiftung Lesen alle Arbeitgeber mit mehr als 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Rheinland-Pfalz und stellt ihnen das Projekt vor. Gut 2.500 Unternehmen im Land werden auf diesem Weg aktiv angesprochen. Auch kleinere Unternehmen und Institutionen können an dem kostenlosen Programm teilnehmen und sich bei Interesse unter der E-Mail-Adresse meinpapaliestvor@stiftunglesen.de anmelden.

„Zahlreiche Studien belegen die positiven Auswirkungen des Vorlesens auf die weitere Entwicklung der Kinder“, erklärt Bildungsministerin Doris Ahnen. „Je früher die Kinder im familiären Umfeld an das Lesen herangeführt werden, desto größer sind ihre Chancen auf schulischen und beruflichen Erfolg. Denn Lesen ist die Grundvoraussetzung für Bildung und Wissen. Mit ,Mein Papa liest vor… und meine Mama auch!’ unterstützen wir einen einfachen, aber umso effektiveren Ansatz, um noch mehr Eltern als Lesevorbilder für ihre Kinder zu gewinnen.“ Wirtschaftsministerin Eveline Lemke betont: „Durch die Teilnahme am Projekt setzen die Unternehmen nicht nur ein Zeichen für das (Vor-)Lesen, sie betonen damit auch die Bedeutung einer familienfreundlichen Personalpolitik. Familie ist für die Zufriedenheit der Mitarbeiter wichtig – das ist auch bei den Personalabteilungen der Unternehmen angekommen! Gerade flexible Arbeitszeiten für Frauen und Männer ermöglichen es, Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen. Die Betreuung der Kinder spielt eine ebenso wichtige Rolle. Mit dem Vorleseprojekt unterstützen Eltern ihre Kinder dabei, sich zu vielseitig interessierten, aktiven und weltoffenen Menschen zu entwickeln. Das ist wichtig für die Kinder und für Rheinland-Pfalz. Leseförderung ist die beste Grundlage für eine erfolgreiche Ausbildung!“

„Angesichts der hohen Zahl von 7,5 Millionen funktionaler Analphabeten in Deutschland hat die frühkindliche Leseförderung gerade in der Familie eine große Bedeutung“, ergänzt Justizrat Dr. Hans-Gert Dhonau, Vorstand der Dr. Wolfgang und Anita Bürkle Stiftung. „Viele berufstätige Eltern geben allerdings an, dass ihnen die Zeit für das Vorlesen und vor allem die Wahl des richtigen Lesestoffs fehlt. ‚Mein Papa liest vor… meine Mama auch!‘ bietet Müttern und Vätern einen einfachen und schnellen Zugang zu attraktiven Geschichten. Wir hoffen, dass sich viele Unternehmen beteiligen und den Kindern ihrer Mitarbeiter auf diese Art und Weise neue Zugänge zum Lesen ermöglichen.“

Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, erläutert die gesellschaftliche Relevanz des Themas: „Leseförderung ist nicht nur eine politische, sondern auch eine unternehmerische Aufgabe. Denn schon jetzt steht der deutsche Arbeitsmarkt vor großen Herausforderungen, da 14,5 Prozent der 15-Jährigen in Deutschland Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben und ihnen damit eine wichtige Voraussetzung zur Ausbildungsfähigkeit fehlt. Wir bedanken uns sowohl bei der Bürkle Stiftung als auch bei den Ministerinnen Ahnen und Lemke für ihre Unterstützung und rufen alle Unternehmen auf, über die Teilnahme an ‚Mein Papa liest vor!‘ einen einfachen und effektiven Beitrag zu einer familienfreundlicheren Arbeitskultur und zur Steigerung der Bildungschancen der Kinder ihrer Mitarbeiter zu leisten.“

Das Projekt „Mein Papa liest vor!“ wird bislang außerdem in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Berlin und Bayern umgesetzt und sukzessive auf alle Bundesländer ausgeweitet. Mehr als 900 Unternehmen mit rund 2,5 Millionen Mitarbeitern nehmen bereits teil. Unternehmen, die gerne an dem kostenlosen Programm teilnehmen möchten, können sich direkt an die Stiftung Lesen wenden: Claudia Roth / Heike Zschau, Tel.: 06131 / 2 88 90-21 / -18, E-Mail: meinpapaliestvor@stiftunglesen.de

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen