Höchste Zahl an Zuzügen nach Rheinland-Pfalz seit 1996

Anteil der Zuwanderung aus dem Ausland steigt

Rheinland-Pfalz. Im vergangenen Jahr 2013 sind so viele Menschen nach Rheinland-Pfalz gezogen wie zuletzt Mitte der 90er Jahre. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes verlegten mehr als 119.500 Personen ihren alleinigen bzw. Hauptwohnsitz nach Rheinland-Pfalz, das waren rund 7,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor und die höchste Zahl seit 1996. Gleichzeitig zogen fast 102.500 Personen über die Landesgrenzen fort, 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit rund 17.000 Personen ergibt sich der höchste positive Wanderungssaldo seit 2001. Mehr als vier von zehn Zugezogenen (51.656; 43,2 Prozent) kamen aus dem Ausland, 67.891 Personen verlagerten ihren Wohnsitz aus einem anderen Bundesland nach Rheinland-Pfalz. Zuwanderungen aus dem Ausland gewinnen im Vergleich zu den Binnenzuzügen in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung. Im Jahr 2004 hatte der Anteil der Zuwanderungen nach Rheinland-Pfalz aus dem Ausland noch bei 31,2 Prozent gelegen.

Annähernd neun von zehn Zuzügen aus dem Ausland entfielen auf Personen nicht deutscher Staatsangehörigkeit. Von den insgesamt 46.181 zugewanderten Ausländerinnen und Ausländern sind 30.731 und damit zwei Drittel Angehörige von EU-Mitgliedsstaaten, darunter 4.940 der von der Euro-Krise besonders betroffenen EU-Staaten Italien (2.039 Personen), Griechenland (1.098 Personen), Spanien (987 Personen) und Portugal (816 Personen). Weiterhin zogen im vergangenen Jahr 5.104 Rumänen und 3.015 Bulgaren zu, also Angehörige von EU-Mitgliedsstaaten, für die seit dem 1. Januar 2014 die Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt. Auch reisten mit 1.066 Serben, 1.062 Syrern, 991 Russen, 724 Mazedoniern und 604 Somaliern Staatsangehörige aus Ländern ein, die nach Auswertungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge in den vergangenen Jahren zu den zahlenmäßig stärksten Herkunftsländern von Asylbewerbern zählen.

Aus anderen Regionen Deutschlands zogen 67.891 Personen nach Rheinland-Pfalz zu, 70.891 verlegten ihren alleinigen bzw. Hauptwohnsitz in andere Bundesländer. Insofern ergibt sich für diese innerdeutschen Wanderungen im Saldo ein Defizit von 3.000 Personen. Mit den direkt angrenzenden Bundesländern gab es ein Wanderungsdefizit in Höhe von 423 Personen, für das hauptsächlich die negative Bilanz gegenüber Hessen (minus 526) verantwortlich war. Mit Nordrhein-Westfalen und dem Saarland war die Bilanz nahezu ausgeglichen, aus Baden-Württemberg zogen 118 Personen mehr zu als ihren Wohnsitz dorthin verlegten. Auch mit den ostdeutschen Flächenländern fällt die Wanderungsbilanz mit minus 154 Personen insgesamt negativ aus. Bei annähernd ausgeglichenem Saldo mit Brandenburg (plus drei Personen) ergeben sich insbesondere mit Sachsen (minus 199 Personen) und mit Mecklenburg-Vorpommern (minus 42 Personen) Wanderungsbilanzdefizite, wohingegen sich mit Thüringen und Sachsen-Anhalt Wanderungsüberschüsse im Umfang von 47 bzw. 37 Personen errechnen.

Wie in den Vorjahren gab es das höchste Wanderungsdefizit mit Bayern. Dorthin zogen 1.073 Personen mehr fort, als im Laufe des Jahres aus dem Freistaat zuwanderten. Besonders hohe Wanderungsüberschüsse durch Wanderungen über die Landesgrenze ergeben sich für die kreisfreien Städte Trier (5.324 Personen), Ludwigshafen (1.617 Personen) und Mainz (1.238 Personen), den Landkreis Mainz-Bingen (1.007 Personen) und den Rhein-Pfalz-Kreis (732 Personen). Lediglich in den Landkreisen Altenkirchen (minus 180 Personen), Kusel (minus 149 Personen), Kaiserslautern (minus 86 Personen), Südwestpfalz (minus 38 Personen) und im Donnersbergkreis (minus 23 Personen) waren bezüglich der Wanderungen über die Landesgrenze Verluste zu verzeichnen.

Quelle: Statistisches Landesamt
Autor: Gerd Reh (Referat Bevölkerung, Gebiet, Zensus)

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