Drittes Dürrejahr in Folge: Klimaschutz und Waldschutz gehören zusammen

In der Plenarsitzung am 26.08.2020 hat die GRÜNE Landtagsfraktion eine Debatte um das Thema „Dürre, Wasserknappheit, Waldschäden: Klimaerhitzung in Rheinland-Pfalz“ auf die Tagesordnung gesetzt. Dazu erklärt der fachpolitische Sprecher der Fraktion für Klima, Umwelt und Forsten, Andreas Hartenfels:

„Im dritten Jahr in Folge zwingt die Klimakatastrophe mit Hitze und Trockenheit unseren Wald in die Knie. Große Teile unseres Forstbestandes sind inzwischen nicht mehr zu retten, wie auch der Waldzustandsbericht des Forstministeriums in erschreckender Deutlichkeit belegt. Nicht nur die Fichte ist betroffen, auch immer mehr Buchen fallen der Klimaerhitzung zum Opfer. Angesichts dieser dramatischen Entwicklung droht sich damit die wichtigste und prägendste Baumart Mitteleuropas zu verabschieden. Wir müssen jetzt mit gezielten Maßnahmen gegensteuern, der Klimaerhitzung entgegenwirken und unsere Wälder gleichzeitig klimastabil umbauen.

Dabei reicht es nicht, nach dem gleichen Schema wie bisher neue Bäume anzupflanzen, die bei großer Hitze und anhaltender Trockenheit kaum anwachsen können. Wir müssen unsere Wälder zu naturnahen Mischwäldern weiterentwickeln, die den steigenden Temperaturen und der sinkenden Wasserversorgung trotzen. Ein an ökologischen Kriterien ausgerichteter Waldklimafonds kann dafür die Grundlage sein. Mit einer daraus gespeisten und am CO2-Preis orientierten Wald-Klima-Prämie, wie sie das rheinland-pfälzische Umweltministerium unlängst vorgeschlagen hat, können wir die Waldbesitzenden wie auch unsere Försterinnen und Förster beim Um- und Wiederaufbau der privaten und kommunalen Wälder unterstützen.

Darüber hinaus müssen wir die Waldschäden als Auftrag für mehr und gezielteren Klimaschutz auf allen Ebenen begreifen, um der Klimaerhitzung insgesamt entgegenzuwirken. Auf den aufgrund von Hitzeschäden und Borkenkäferbefall derzeit ohnehin brachliegenden Flächen beispielsweise können wir über Wirtschaftswäldern die Windenergie ausbauen und damit einen weiteren wichtigen Schritt zur Klimaneutralität unseres Landes gehen. Nur mit nachhaltig ausgerichteten Klimaschutzmaßnahmen haben wir die Chance, langfristig auch unseren Wäldern zu helfen.“

 

 

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