In der Region Trier konnten im vergangenen Jahr fast zehn Prozent der freien Ausbildungsplätze nicht besetzt werden, weil keine Bewerber da waren. Das wird in Zukunft nicht besser werden, wenn es nicht gelingt, die Schulabgänger „Sekundarabschluss I“ in der Region zu halten. Das Handwerk ist ein wichtiger Ausbildungsbereich im Regierungsbezirk Trier. Rund 4.500 Ausbildungsverhältnisse unterstreichen, dass die Handwerksbetriebe der Region ihrer Verantwortung zur Bereitstellung von Lehrstellen vorbildlich nachkommen. Nicht die Großkonzerne, sondern der Mittelstand ist die tragende Säule der Region. Dass gleichzeitig eine neu gebildete Realschule Plus (ein Zusammenschluss aus Hauptschule und Realschule) aus dem Kammerbezirk Trier die künftigen Schulabgänger auf ihrer Internetseite zum Thema „Ausbildungsplätze“ auf eine landeseigene Ausbildungsseite von Nordrhein-Westfalen verlinkt, macht deutlich, wie sich die Schulleitung dieser Realschule Plus um das ernstzunehmende Thema „Ausbildung“ in der Region kümmert. Links zur IHK bzw HWK Trier oder anderen regionalen Ausbildungseinrichtungen sind dort absolut Fehlanzeige! Diese Schule nutzt auch noch eine sogenannte Sub-Domain des Bildungsserver Rheinland-Pfalz. Der Schulträger ist ein Landkreis in der rheinland-pfälzischen Eifel-Mosel-Region.
Offenbar stört sich niemand daran, weder das Bildungsministerium in Mainz, noch den Schulträger. Wir wollen an dieser Stelle keinen Namen nennen. Es wäre auch falsch, einen Schuldigen zu suchen.
Aber es hilft nichts, nur zu klagen, ohne zu wissen warum. Vielleicht schauen sich die Verantwortlichen Schulleiter jetzt ihre Schul-Internet-auftritte etwas genauer an und sorgen für Abhilfe. Es macht jedenfalls keinen Sinn, Schüler vor Ort nach ihrem Abschluss ins benachbarte Nordrhein-Westfalen zu schicken. Es gibt genügend ausgezeichnete Ausbildungsbetriebe in der Eifel-Mosel-Region.
Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen