Noch mehr „Leben in Fülle“!

Plein. Anne Hofer spielte zur Begrüßung das Klarinettenstück “Renaissance Suite“ im Foyer des Hauses St. Anton, einer Einrichtung der Schwestern vom Guten Hirten. Einrichtungsleiter Peter Unzen hatte zur Feierstunde eingeladen und viele Freunde des Hauses waren gekommen. Er griff den Liedtitel auf: „Die Kunst spricht bei Renaissance vom Beginn der Neuzeit von der Wiederbelebung. Wiederbelebung ist im Großen nach nur neun Monaten in unserer neuesten Maßnahme passiert. Aus acht kleinen Zimmern und einem Gemeinschaftsbad sind vier Wohneinheiten entstanden, die in der Art und Umfang gekonnt aus der vorhandenen Situation optimal geplant und zweckentsprechend einer Mutter/Kind Situation gestaltet wurden.st.anton_47_13Mutter/Kind Arbeit das ist die pädagogische Arbeit mit der in Not geratenen jungen Frauen und zählt zum Kernangebot des Apostolates der Schwestern vom Guten Hirten. Es braucht im Bedarfsfall ein Wohn- und Lebensumfeld, das hilft und ergänzend förderlich ist. Es braucht unterstützende Hilfen, Räume für Kinderwelten und Rückzugsmöglichkeiten, aber auch Lern- und Wohnräume für die jungen Mütter. Diesbezüglich gab es immer schon manche lebhafte Diskussion, besonders gerne mit Schwester Consolatrix, (Peter Unzen lacht herzlich) die jetzt in München im wohlverdienten Ruhestand ist. Sie hatte jahrelang die Verantwortung für diesen Mutter/Kind Bereich inne. Ihr engagiertes Eintreten, ihr Einsatz, ihre Sorge für die Mütter und ihre Kinder sind in St. Anton beispielhaft gewesen und werden in diesem Hause auch nicht vergessen“.

Seinen ganz herzlichen Dank richtete er an das Provinzhaus, Freunde und Unterstützer, Behörden, Architekten, an alle beteiligten Firmen und Handwerker, Mitarbeiter und Mitbewohnerinnen die alle in ihrer Art zum Gelingen der Sanierung beitrugen. „Sie alle halfen mit dass das Motto dieses Hauses:  „Leben in Fülle“ in Glücksmomente umgesetzt werden kann und wir uns weiterhin für das Gelingen des menschlichen Glücks einsetzen können und für das Leben grundsätzlich!“ Über 20 Ordensfrauen aus Hofheim, Würzburg und München, die lange Jahre dem Haus verbunden waren, hatten es sich nicht nehmen lassen, der Leitung und dem gesamten Haus für die Zukunft persönliche Wünsche in Form eines ganz besonderen Kalenders zu überbringen. Bereichsleiterin Cordula Bielemeier lag es am Herzen den Schwestern vom Guten Hirten für die Genehmigung der Maßnahme und allen Handwerkern und dem Architektenpaar Russell-Koglin für die tolle Umsetzung der Planung zu danken.

Ihr Resümee: „Alles effizient mit kurzen Wegen – die Zusammenarbeit aller hat wirklich super funktioniert!“ An Peter Unzen gerichtet meinte sie, er habe immer ein Ohr für Sie und Ihre Mitarbeiterinnen offen gehabt. Für tatkräftige, spontane und unkomplizierte Unterstützung dankte sie allen Kolleginnen und Kollegen im ganzen Haus. Im Dialog geht das Architektenpaar Sonja Russell und Thomas Koglin-Russell auf die schwierige Situation vor dem Umbau ein. Die Einrichtung neuer Bäder und deren Entwässerung bereiteten bei der vorhandenen Bausubstanz die größten Probleme. Mit der hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten und einigen „Geistesblitzen“ gelang es immer die Pläne zu realisieren. Um eine große Gemeinschaftsküche, einen Wohn- und ein Spielbereich in zeitgemäßer praktischer Ausstattung wurde der gesamte Bereich ergänzt.

Allen Räumen liegt ein trendiges Farbkonzept zu Grunde, das den Bewohnerinnen dennoch Freiheiten zur individuellen Gestaltung lässt. Beide Architekten bedankten sich für das Vertrauen dass die Leitung des Hauses St. Anton in ihre Arbeit gesetzt hat. Gleichzeitig leisteten beide Abbitte an alle Mitarbeiter und Bewohnerinnen für die Unannehmlichkeiten wie unter anderem nahezu unerträglicher Lärm, die durch den Umbau entstanden. Thomas Koglin-Russell sprach von einer „schönen Baustelle“, weil er mit intelligenten Handwerkern reibungslos zusammenarbeiten konnte. Sonja Russel strahlend: „Wir haben die veranschlagten Baukosten unterschritten!“ Bei einem kleinen Umtrunk ging Peter Unzen auf die gute Verbundenheit zur Ortsgemeinde Plein ein: „St. Anton fühlt sich hier eingebunden. Das hat Tradition (und sein Blick geht zur ehemaligen Leiterin) denn Sie, liebe Schwester Beate, haben das jahrzehntelang aufgebaut und gepflegt“.

Johannes Gerhards, Ortsbürgermeister von Plein: „Die Pleiner sind stolz, eine solche Einrichtung wie das Haus St. Anton seit über 40 Jahren in ihrer Gemeinde zu haben, was hier im Laufe der Jahre bewegt wurde ist schon nennens- und sehenswert – es gab nie Stillstand – es war immer Bewegung da. Die Resonanz ist groß – St. Anton ist ein gutes Haus!“ Pfarrer Bruno Comes und Diakon Peter Unzen sprachen Fürbitten und zum Klang der hauseigenen Glocke baten sie mit allen gemeinsam mit dem „Vater Unser“ um den Segen für das Haus und alle seine Bewohner. Mit einem Bildnis über das Zusammenleben brachte Pfarrer Bruno Comes Nachdenklichkeit in den Raum. „Ich wünsche mir, dass hier keine „höllische Stimmung“ wie in dem Beispiel herrscht, sondern eine Atmosphäre, in der man sich gegenseitig hilft. Das Leben, das nicht immer einfach daherkommt, ist hier zu bewältigen. Hier, wo man sich gegenseitig verzeiht, wenn nötig, wo man sich wahrnimmt, wenn man sich anschaut, wo man sich schätzt. Hier wo man so sein darf, wie man ist – mit all seinen Schwächen und Stärken, all seinen Verletzungen die man mitbringt aber auch mit seinen Talenten. Hier wo es kein Oben und Unten gibt, sondern ein Miteinander. „Leben in Fülle“ – das Motto des Hauses – d.h. eine Grundstimmung, in der es möglich ist, dass sich das Leben zum Guten oder zumindest zum Besseren wendet.
Ein Ort an dem man sich mit seinen Hoffnungen und auch mit seinem Glauben ernst genommen fühlt und angenommen ist. Vielleicht ein klitzekleines Stückchen Himmel auf Erden. Das wünsche ich allen an diesem Tag und dazu erbitte ich Gottes Segen in unseren Gebeten.“ Beim anschließenden Rundgang segnete Pfarrer Bruno Comes die neuen Räume. Sr. M. Gratia Buschheuer, Provinzökonomin des Provinzhauses der Schwestern vom Guten Hirten in Würzburg: „Als Leitung ist unser Haus dem Haus St. Anton verpflichtet. Das heißt, wenn wie in diesem Fall, Umbaumaßnahmen anstehen, muss das Provinzhaus finanzielle Hilfe leisten. Heute bin ich hier, um zu kontrollieren (und sie lacht herzlich), ob unser Geld auch gut angelegt ist!“

Das ist es ganz bestimmt. Das ist die einhellige Meinung aller die die umgestalteten Räumlichkeiten anschauten und danach in der neuen Gemeinschaftsküche mit leckeren Köstlichkeiten der bewährten Küchencrew gestärkt wurden. Gesanglich begleitete Silke Freudenreich den besonderen Tag. Sie trug das Lied “Der ewige Kreis“ aus dem Musical „König der Löwen“ vor. Seine erste Zeile beginnt mit den Worten: „Von Geburt an beginnt das Erlebnis …“! Viele positive Erlebnisse seien den kleinen Erdenbürgern, die in der Geborgenheit des Hauses St. Anton aufwachsen, vergönnt: „Ein Leben in Fülle“! Text: -MR- Fotocollage: Margret Reugels

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