Neue Fusionsmöglichkeit- Steffeln verhandelt mit Luxemburg

Bekanntlich möchte die Verbandsgemeinde Obere Kyll mit Prüm fusionieren – nur Steffeln zieht  es nach Gerolstein (die Eifel-Zeitung berichtete).

Steffeln. Neuerdings hat Steffeln jedoch noch eine weitere Option für sich aufgetan: Die Bestimmungen der  EU-Region SaarLorLuxTrier zu grenzüberschreitenden Kooperationen ermöglichen es, die Vertretung kommunaler Interessen von Gemeinden einem Nachbarstaat zu übertragen, sofern dies „historisch begründbar“ ist. In Steffeln hat man sich an die frühere Zugehörigkeit zu Luxemburg erinnert: Die Gemeinde unterstand mehr als dreihundert Jahre luxemburgischer Landeshoheit (bis 1797 -nur halb so lange gehörte der Ort zu Preußen!). Die Gemeindespitze hat bereits Kontakte zur luxemburgischen Staatsregierung geknüpft: Am 1. April wird eine Delegation mit Ortsbürgermeister Schweisthal an der Spitze nach Luxemburg reisen.

Mit im Gepäck: Eine Ausgabe des Steffeler Mundartbuches „Mir schwäzze Platt“. Die Vorteile einer kommunalen Kooperation mit Luxemburg liegen klar auf der Hand: Kompletter Wegfall der Verbandsgemeinde- und Kreisumlage. Erster Kommentar von VG-Chefin Diane Schmitz (Obere Kyll): „Mir ist es lieber, die Steffelner gehen nach Luxemburg als nach Gerolstein.“ Es könnte allerdings zu einem Domino-Effekt kommen: Andere ehemals luxemburger Gemeinden wie Schüller, Densborn und Dohm-Lammersdorf überlegen auch schon, sich dem Steffelner Vorhaben anzuschließen. In den ebenfalls früheren luxemburgischen Dörfern Hallschlag, Scheid und Ormont steht man jedoch (noch) fest zu Prüm – rechnet allerdings schon, was der komplette Wegfall der Umlagen für die Gemeindekassen bringen würde.

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