Mordverfahren in Sachen Lolita Brieger beginnt am 6. März vor dem Landgericht Trier

Trier/Scheid/Frauenkron.(boß) In dem Strafverfahren wegen Mordes an Lolita Brieger aus Frauenkron (Kreis Euskirchen) gegen den 50-jährigen Landwirt K. aus Scheid (Vulkaneifelkreis) hat die 1. Schwurgerichtskammer des Landgerichts Trier am Dienstag das Hauptverfahren eröffnet und die Anklage der Staatsanwaltschaft Trier vom 21.12.2011 zur Hauptverhandlung zugelassen. Der erste Hauptverhandlungstermin ist am Dienstag, dem 06.03.2012, um 9.00 Uhr unter dem Vorsitz der Richterin Petra Schmitz. Die Staatsanwaltschaft Trier legt dem Angeklagten folgenden Sachverhalt zur Last:
1982 war K. der Freund der damals 18 Jahre alten Lolita Brieger. Anfang November 1982 war Lolita Brieger im 4./5. Monat von K. schwanger. Im Verlaufe der Freundschaft kam es zwischen dem Angeschuldigten und seiner Freundin immer wieder zu Auseinandersetzungen, weil der Vater des K. mit der Beziehung der beiden nicht einverstanden war. Am Abend des 03.11.1982 eskalierten die Auseinandersetzungen zu einem heftigen Streit, in dessen Verlauf sich der Angeklagte von Lolita Brieger trennte. Um den Freund umzustimmen, suchte Lolita Brieger in den Nachmittagsstunden des 04.11.1982 das Anwesen der Familie des Angeklagten in Scheid auf. Während des Treffens fasste er sodann den Entschluss, seine Freundin umzubringen, weil diese an der Beziehung festhalten und das gemeinsame Kind austragen wollte. Wie die bisherigen Ermittlungen erbracht haben, begab er sich mit Lolita Brieger in einen abgelegenen Schuppen in der Nähe des elterlichen Anwesens und erdrosselte sein ahnungs- und infolge dessen auch wehrloses Opfer von hinten mit einem Eisendraht. Anschließend wickelte er die Leiche mehrfach in eine dort liegende Folie ein und vergrub sie wenige Tage später auf der damaligen Mülldeponie von Frauenkron.

Bei Vernehmungen in den Jahren 1984 und 1987 hatte der Angeklagte in Abrede gestellt, Lolita Brieger am 04.11.1982 getroffen zu haben. Die neuerlichen Ermittlungen wurden nach Zeugenhinweisen in Folge der Ausstrahlung der Sendung „Aktenzeichen XY-Ungelöst“ im Jahr 2011 wieder aufgenommen. Nach einer aufwändigen Suche konnten am 19.10.2011 die sterblichen Überreste der Lolita Brieger auf dem Gelände der ehemaligen Mülldeponie Frauenkron gefunden werden. In diesem Verfahren hat sich der in Untersuchungshaft sitzende Angeklagte bislang nicht geäußert. Der Mordfall hatte in den letzten Jahrzehnten immer wieder großes Aufsehen und Bestürzung in der Grenzregion Rheinland-Pfalz – Nordrhein-Westfalen – Belgien erregt. So gab es nach der langen Ungewissheit ein Aufatmen, als die sterblichen Überrest Lolitas gefunden wurden und die junge Frau in aller Würde im Nachbarort Berk beigesetzt werden konnte. Der Angeklagte hat sowohl einen Pflicht- als auch einen Wahlverteidiger aus Bitburg mit der Wahrnehmung seiner Interessen beauftragt.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen