Mit traumatisierten Flüchtlingen achtsam umgehen

Schulung von ehrenamtlichen Frauen und Männern zu diesem Thema fand statt

Region. An einer Schulung zum Thema „Trauma und Umgang mit traumatisierten Flüchtlingen“ nahmen 17 ehrenamtliche Frauen und Männer aus den sieben Pfarr-gemeinschaften des Dekanates Cochem beziehungsweise den vier Verbandsgemeinden des Kreises Cochem-Zell teil, die an einer Arbeit mit Flüchtlingen interessiert sind.
Die Schulung wurde von Lara Konrad geleitet, die als ausgebildete Diplompsychologin im Bereich der Erziehungs-, Familien-, Ehe- und Lebensberatung des Bistums Trier in Cochem arbeitet.
Sie bringt als Referentin und Therapeutin für Psychotraumatologie und Traumatherapie ihr berufliches Wissen und ihre Erfahrung in einer Veranstaltungsreihe des ökumenischen Willkommensnetzes für Flüchtlinge im Dekanat Cochem im Rahmen der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) ein. Lara Konrad referierte über die Hauptsymptome von Menschen, die oft seelisch schwer verletzt auch in der hiesigen Region als Flüchtlinge ankommen und unter vielfältigen, oft erheblichen Beschwerden leiden, die sich häufig in Form einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) darstellen. So gab sie den anwesenden ehrenamtlichen Frauen und Männer wichtige Impulse im achtsamen Umgang bei Gesprächen mit Flüchtlingen, wie etwa das aufmerksame Zuhören. Es soll in diesen Gesprächen aber nicht der Versuch unternommen werden, die von diesen Menschen gemachten traumatischen Erfahrungen zu ergründen oder aufzuarbeiten.
Dies soll ausschließlich dementsprechend geschulten Fachpersonal vorbehalten sein, damit die Traumata nicht von neuem aufbrechen. Daher bietet die Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Cochem Flüchtlingen mit traumatischen Erfahrungen spezielle Maßnahmen zur Stabilisierung und gegebenenfalls Vermittlung von fachärztlicher Beratung mit geeigneten Therapien an. Durch die Stärkung eigener Ressourcen sollen Flüchtlinge mit traumatischen Erfahrungen so in die Lage versetzt werden, ihr Leben selbst wieder in die Hand zu nehmen und auch zu gestalten: Dies bilde eine unabdingbare Voraussetzung und Vorbedingung für eine gelingende Integration. Im weiteren gab Lara Konrad auch Informationen über ein hilfreiches Verhalten im Umgang mit Kindern von Flüchtlingen und die Erarbeitung einer Grundhaltung der Helfenden. Ein Notfallplan bei akut auftretenden Symptomen soll den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Sicherheit in der Begleitung von Flüchtlingen geben. Für weitergehende Informationen und Hilfestellungen steht die Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in 56812 Cochem, Moselstraße 23 (Tel.: 02671 – 7735) zur Verfügung.

Wilfried Puth

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