Menschen im Dialog

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Eine bunte Truppe: Menschen aus acht Ländern erzählten (Fotos: Carl Münzel).

Interkulturelle Woche: Erste „Lebendige Bibliothek“ in der Stadtbücherei

Wittlich. Lebhaft geht es in der Stadtbücherei Wittlich sehr häufig zu, aber eine „Lebendige Bibliothek“ – das war am vergangenen Samstag, 28.09.2013, dann doch ein Novum. Im Rahmen der Interkulturellen Woche, organisiert vom „Jugendmigrationsdienst Caritas Trier“ und der Stadtbücherei, fand sich morgens um zehn Uhr eine Gruppe von neun Menschen aus acht Herkunftsländern in der Bücherei ein. Alle hatten sich bereit erklärt, als „lebende Bücher“ andere an ihrem Leben teilhaben zu lassen.

Afghanistan, Iran, Kasachstan, China, Türkei, Vietnam, Indonesien, Tschad – so verschieden wie die Herkunftsländer waren auch die Geschichten der acht „lebenden Bücher“, die auf ihre „Leser“ warteten. Und diese Leser kamen und stellten Fragen. Die Fragen waren ganz unterschiedlicher Art: Die einen interessierten sich vorrangig für Kultur und Gesellschaft der Herkunftsländer. Andere beschäftigten mehr die Gründe und der Verlauf der Migration, während für eine dritte Gruppe der Schwerpunkt auf Fragen des Einlebens in die bundesdeutsche Gesellschaft und religiöse Aspekte im Vordergrund standen. Hatte dies anfangs eine Art Interviewcharakter, verwandelten sich die meisten Gespräche bereits nach kurzer Zeit in einen Austausch von Erfahrungen und Geschichten.

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Nur Yanti-Boor (links) im vertieften Gespräch mit interessierten Besuchern.

Und so war die ganze Stadtbücherei erfüllt von lebhaften Gesprächen – und gelegentlich auch lautem Gelächter. Die „Lebendige Bibliothek“ ist eine Veranstaltungsform, die wirkliche Begegnung ermöglicht: Am Ende der Veranstaltung in der Stadtbücherei kehrten „Bücher“ und „Leser“ um viele Gespräche und Erfahrungen bereichert nach Hause zurück. Und so wird die erste „Lebendige Bibliothek“ in der Stadtbücherei mit Sicherheit nicht die letzte gewesen sein…

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