Kaiser und Fürsten der Eifel

Es war einmal ein Kaiser, der hatte einen Plan eine Pferde-Rennstrecke zu entwerfen. Er suchte Tage und Nächte nach dem geeigneten Ort, doch er fand ihn nicht. Der Kaiser war entzürnt und zog sich zurück in das Ländchen, das man Eifel nannte. An jenem Tage, die Sonne zeigte gerade Ihr lachendes Gesicht über den Bergen, kam es über ihn. „Das ist es, DAS IST ES!“ Er rannte schnell zu seinem Gemach und nahm Feder und Papier zur Hand. „Gebirge, Täler und große ebene Flächen!“. Die extremen Steigungen und Gefälle waren ideale Voraussetzungen für eine Rennstrecke mit großen Höhenunterschieden. Es dauerte einiges an Zeit, doch durch die Hilfe einiger lokaler Barone und Fürsten wurde die Rennstrecke 927 v. Chr. eingeweiht.

Sie durchlebte einige Kaiser und Fürsten und irgendwann kam es, wozu es kommen musste. Dem letzten fürstlichen Kaiser des Eifler Ländchen, war sein Schloss nicht mehr groß genug. „Andere Fürsten haben größere Schlafgemächer, als mein gesamtes Hab!“ Er pochte vor Wut! Da kam ihm der Einfall! „Das hier muss weg…mmmh… das muss hier hin…das dahin, oder?…Und das?….Mmmh ist zu groß! Ach wird schon passen!“ dachte er innerlich nach, als die Feder über das Papier flog. „Aber woher nehme ich das Geld? Vielleicht helfen mir die edlen Fürstenhäuser!? Und die Bauern! Ja, das müsste funktionieren!“ stimmte er selbst mit sich ein.
Er wusste, dass die Fürstenhäuser es nicht zahlen würden, aber er dachte immer wieder an sein neues schönes Schloss und das edle Schlafgemach! Es kam wie es kommen musste, der Kaiser musste seine lokalen Bauern um das Geld bitten und es dauerte nicht lange und er floh zur Sicherheit in weite Ferne, wo Kamele und Ölsardinen die Welt regierten.

Zwei Fürste aus Düsseldorf, die gerade in der Eifel zu Besuch waren, bekamen davon Wind. Sie sagten zu sich: „Das ist unsere Chance!“ Sie versammelten das liebe Eifler Völkchen und versprachen Frieden, Ruhm und Reichtum für die Gegend. Doch auch Sie wussten nicht, wie Sie es mit Ihren Talern bezahlen sollten. Der Eine hatte nicht viel, der andere wurde von seiner Familie verstoßen und in die Eifel geschickt, um dort etwas aus sich zu machen. Er war das schwarze Schaf der Familie und war nur hier um seinen Eltern zu zeigen, zu was er fähig war.

Eines Abends trafen sie einen frommen, kräftigen Burschen in „Der kleinen Stube“ des örtlichen Dörfchens. Er trank viel Wein. „Auch ein Schluck?“ fragte er die Beiden. Der bärtige Kerl wurde immer betrunkener. Sie redeten über ihr Vorhaben. „Äscht?…hicks…isch habe einäää Idee!“ sputzte er über den Tisch. Er versprach Ihnen, er habe das Geld, welches sie benötigten. Das Einzige was sie tun müssten, wäre ihm zu Ehren eine Gondel zu bauen und Ihn einmal damit fahren zu lassen.
Sie nickten ein.

Es wurde gebaut, es wurde investiert, es wurde viel geredet. Die Kutschen der Fürsten wurden immer größer. Mit Gold veredelte Pferdezügel, ein riesen Fürstengemach, ein überdachter Zirkus Maximus und eine eigene Fürstengondel wurde erbaut. Warum diese Gondel sich in der Mitte einmal drehte, wussten die Bauern nicht. Auch nicht warum Sie bis auf ein einziges Mal, nie fuhr. „Wir wollen 7 Mal die Woche anders essen!“ Sie bauten 7 Stuben in der Nähe Ihres Schlosses.

Die Fürsten sahen, dass die Rennstrecke zuvor gut besucht war und sahen eine weiter Gelegenheit. Es ließ nicht lange auf sich warten und die Preise der bis dato schönsten Attraktion Germaniens pochten in die Höhe. Sie holten jede Menge neue Attraktionen aus anderen Gegenden des alten Germaniens. Die Veranstalter der Pferderennen, die bereits seit Jahrzehnten auf der Rennstrecke ihre heißblütigen Rennen austrugen, blieben davon nicht verschont. Selbst das seit einem Jahrzehnt erfolgreich ausgetragene Schubkarren-und Lauf-Rennen, welches einen ganzen Tag dauerte, erhaschten Sie sich, da Sie darin weitere Taler sahen. Ganz zu Schweige, dass sie und ihre Untertanen Ahnung von der Materie hätten. „Schubkarren fahren kann doch jeder!“, sagten sie sich.

Die Austräger der alten Attraktionen waren erbost, und erst Recht die Bauern, die innerhalb der vielen Jahre zuvor, das Prunkstück des ehemaligen Kaisers so lieb gewonnen hatten. Schnell ging es den Fürsten nicht mehr so gut, jedoch sahen Sie ihre Schuld nicht ein. Sie hetzten Ihre Untertanen gegen sich auf, drohten Ihnen mit dem Folterstuhl, wenn Sie nicht das taten, was sie wollten. Ein Krieg brach untereinander aus. Jeder wollte besser sein als der andere, besser vor den Fürsten dastehen, wenn es hart auf hart kommen sollte. Das friedliche Miteinander brach in einen Kampf aus. „Fressen und gefressen werden“ war die Devise.
Das Wahrzeichen, die gezeichnete Pferderennstrecke, auf den Trachten der Untertanen an der linken Brust, war von nun an nur noch ein verfluchtes Brandmal. Der Name der Strecke wurde nicht mehr in einem Atemzug zu den großen Attraktionen der Fürstenreiche genannt, sondern höchstens mit dem gerade geschlossenen Krämerladen namens „Schleckär“.

Eines Tages kam ein Mann mit Pferd in die verschuldete Gegend, den man auch den weißen Paragraphen-Ritter nannte, herein geritten. Er war in der Vergangenheit öfter hier, doch nun wurde er nicht aus Freizeit, sondern zur Vollstreckung von Recht und Ordnung geschickt. Die Bauern hoffen, dass er der Gegend einen neuen Kaiser bringt und aus der alten Pferde-Rennstrecke wieder das macht, was Sie in der Vergangenheit so lieb gewonnen hatten und fast verloren glaubten. Das absolute Ende kommt hoffentlich nicht. Er schärfte die Klinge und zog langsam Richtung Fürstenschloss….

Die Moral von der Geschicht,“ Düsseldorfer Fürsten brauchen die Eifler nicht!“

Mit der Hoffnung
auf ein glückliches Ende,
Nicolos Theledorus

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