Jugend engagiert vor Ort!

-KöB St. Hubertus Gevenich geht gemeinsam mit Caritas-Geschäftsstelle Cochem neue Wege zu solidarischem Miteinander von jung und alt-

Cochem. Kinder und Jugendliche verbringen die meiste Zeit am PC, statt einmal ein gutes Buch zu lesen, simsen statt miteinander zu reden, unternehmen noch kaum etwas gemeinsam und engagieren sich nicht mehr in ihrer Gemeinde für eine gute Sache – dies und vieles andere Negative mehr vermitteln die Medien fast täglich. Dass es auch anders geht, zeigt ein Kooperationsprojekt der KöB St. Hubertus Gevenich und dem Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V., Geschäftsstelle Cochem. Das Projekt „Jugend aktiv vor Ort – freiwillig engagiert in unserer KöB“ hat es sich nämlich zum Ziel gesetzt, Jugendliche zur aktiven Teilhabe am sozialen Leben der Orts- und Pfarrgemeinde zu gewinnen und gleichzeitig das Freizeitverhalten der jungen Menschen und die soziale Kompetenz durch freiwilliges Engagement für die Gemeinschaft zu fördern.

Das Team der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Katholischen öffentlichen Bücherei Gevenich bei ihrem Besuch auf der Kinder- und Jugendbuchmesse in Saarbrücken.
Das Team der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Katholischen öffentlichen Bücherei Gevenich bei ihrem Besuch auf der Kinder- und Jugendbuchmesse in Saarbrücken.

„Mit unserer Initiative wollen wir zum einen soziales Engagement der Jugendlichen in der Bücherei und damit im Leben der Pfarrgemeinde fördern. Die Bücherei wird damit zum Ort des freiwilligen Sich-Einbringens in die gemeindliche Stätten der Begegnung und des Miteinanders, wobei nicht nur etwas für die Kinder und Jugendliche getan wird, sondern die Kinder und Jugendlichen selbst aktiv werden, in dem sie Veranstaltungen planen und umsetzen,“ so Susanne Dannert, ehrenamtliche Leiterin in der KöB Gevenich. Doch damit nicht genug. „Mit diesem Projekt gelingt es uns gleichzeitig, Möglichkeiten zur sinnvollen Freizeitgestaltung zu schaffen. Durch die angebotenen Veranstaltungen werden weitere Kinder und Jugendliche an die KöB herangeführt und zum Mitmachen angeregt“, so Elfriede Jahnen und Michaela Stock vom Büchereiteam, die hier nicht nur positive Auswirkungen auf den Bildungsort Familie sehen, sondern auch eine Förderung des Miteinanders der Generationen.

„Ein schönes Beispiel hierfür ist die gemeinsame und einvernehmliche Umgestaltung der für Jugendliche und Ältere gleichermaßen ansprechenden Lese- und Treffpunktecke in der Bücherei sowie die Durchführung von Veranstaltungen“, so Barbara Schatz-Fischer aus Gevenich, die sich ebenfalls ehrenamtlich im Projekt engagiert. Dass dabei auch ein Beitrag für eine Kultur der Solidarität und des Miteinanders in der Gemeinde geleistet wird, ist mehr als ein erwünschter Nebeneffekt. Einen hohen Stellenwert nimmt dabei die ganz besondere Vorgehensweise ein, die von Anfang an Teil der Projekt-Idee war. „ Wir konkretisieren von der ersten Stunde an das Projekt aus der Sicht der von Jugendlichen geäußerten Bedarfe und beziehen sie stets in die konkrete Planung ein“, berichtet Susanne Dannert weiter. Und es bleibt nicht nur beim Planen.

„Die Umsetzung der geschmiedeten Ideen erfolgt durch die gewonnenen Jugendlichen, die Adressaten der Angebote sind weitere Jugendliche – aber auch Ältere“, ergänzen Gaby Sartorius und Christiane Dohm vom Büchereiteam. „Die Jugendlichen sollen sich während ihres Mitwirkens bereits auch mit anderen Themen beschäftigen und hier Überlegungen zur möglichen projektartigen Fortführung des ehrenamtlichen Engagements treffen“, so Ulrike Jung-Ristic. Projektentwicklerin beim Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V., die das Projekt in Gevenich begleitet und der die Nachhaltigkeit der Aktivitäten sehr am Herzen liegt. Rückblickend wie vorausschauend können „die Gevenicher“ schon erste schöne Erfolge vermelden: Es konnten bereits eine Reihe von Jugendlichen ab 12 Jahre zur Mitarbeit gewonnen werden, die nicht nur die Arbeit in der Bücherei mittragen, sondern auch Veranstaltungen mitplanen und organisieren“, so Susanne Dannert.

Sie und ihr Team beobachten ebenfalls, dass die Jugendlichen hier ihre Freizeit sinnvoll gestalten, z.B., wenn sie an dem von anderen Jugendlichen vorbereiteten und durchgeführten Spielenachmittag und den beiden kreativen Bastelnachmittagen teilnehmen. „Insbesondere beim Spielenachmittag wird der Spaßfaktor gefördert und diese Erfahrung mit in die Familie genommen“, berichtet Brigitte Mann, ehrenamtliche Mitarbeiterin in diesem engagierten Team. Auch das Fördern des Miteinanders der Generationen hat bereits erste Früchte getragen: Die genannte Einrichtung der Begegnungsecke in der Bücherei, der Besuch der Buchmesse in Saarbrücken und die Marienmesse mit Kräuterspaziergang, die im August stattgefunden hat, waren bisherige „Highlights“ des Projektes.

Es ist sicher noch einiges zu erwarten vom Projekt „Jugend aktiv vor Ort – freiwillig engagiert in unserer KöB“, das nicht nur in Kooperation von KöB und Caritasverband erfolgt, sondern auch aus Mitteln der Aktion Mensch gefördert wird. Und eines ist sicher: Projekte wie dieses können und sollen  Vorbild sein für andere Gemeinden, damit die Gemeinden weiterhin für alle lebens- und liebenswerte Orte bleiben, in denen ein Miteinander und Füreinander gepflegt wird.

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