Jetzt fordert auch die Stadt Lüttich die Abschaltung des Atomreaktors Tihange 2

Lüttich. Die Stadt Lüttich fordert die sofortige Abschaltung der Kernreaktors Tihange zwei und Doel drei. Der Stadtrat verabschiedete am Montagabend, 26.02.2018 eine Resolution – fast einstimmig. Es gebe immer wieder „beunruhigende Informationen“ über Tihange zwei und Doel drei, hieß es zur Begründung. Damit schließt sich Lüttich den deutschen und niederländischen Städten und Landkreisen im Grenzgebiet an, die aus Sicherheitsgründen gemeinsam eine Stilllegung der veralteten Reaktorblocks verlangen. (Quelle:brf.de)

Was den aktuellen Sachstand bzw. die Klagen zwecks Abschaltung der Atommeiler anbelangt, gibt es noch nichts Neues. Die Klage vor dem Gericht Erster Instanz in Brüssel soll diese Woche (11/2018) erstmals mündlich verhandelt werden. Bei der Klage vor dem belgischen Staatsrat hofft man, dass man noch in diesem Jahr eine Reaktion erhalten wird. Der stetige Austausch mit dem zuständigen EU-Kommissar Canete und den Mitarbeitern dieses Kommissariats muss man davon ausgehen, dass es kein Kurz- oder Mittelstreckenlauf, sondern einen Langstrecken- oder gar Marathonlauf gibt.

Dennoch sind die aktuellen Nachrichten aus Lüttich eine echte Sensation. Es zeigt sich, dass die Bedenken jetzt wirklich auch in Belgien angekommen sind und artikuliert werden.

Diese erste sehr deutliche Positionierung einer belgischen Großstadt und die Forderung zur Stilllegung von Tihange 2 macht Mut und lässt hoffen, dass sich in Belgien weitere Kommunen anschließen. Schon Ende 2016 hatte das Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft die Schließung von Tihange gefordert.

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