HWK fordert finanzielle Gleichstellung der akademischen und beruflichen Bildung

Region. Seit Jahren kämpft die Handwerkskammer (HWK) Trier darum, dass die Ausbildung im Handwerk dem akademischen Berufsweg gleichgestellt und die Attraktivität der dualen Ausbildung gestärkt werden muss. „Das Handwerk soll von der Landesregierung den Stellenwert erhalten, der ihm zusteht. Diese Notwendigkeit betont auch die neue Fachkräftestrategie von Rheinland-Pfalz“, erklärt Hauptgeschäftsführer Axel Bettendorf. Vor diesem Hintergrund erwarte die HWK von der Landesregierung, diesem Anspruch vor allem bei der finanziellen Förderung gerecht zu werden. Um dieses Anliegen zu unterstreichen, hat die HWK-Vollversammlung jetzt eine Resolution zur Förderung von Lehrlingen bei auswärtigem Berufsschulunterricht verabschiedet.

Im Gegensatz zu den in der Regel wohnnahen Angeboten allgemeinbildender Schulen der Sekundarstufe II sind immer mehr berufsschulpflichtige Lehrlinge gezwungen, überregionale oder gar länderübergreifende Fachklassen zu besuchen. Sofern nicht der Ausbildungsbetrieb dafür eintritt, fallen für den Lehrling dann zumeist erhebliche Mehrkosten für die Fahrt, Unterbringung und Verpflegung im Blockunterricht an. Dies beeinträchtigt die Attraktivität der angebotenen Ausbildungsplätze. Zudem schränkt es nach einem Urteil des Verwaltungsgerichtshofes Baden-Württemberg nicht zuletzt die rechtlich geschützte Freiheit der Wahl eines bestimmten Ausbildungsberufes ein. Nach der aktuellen Rechtsprechung sind diese erforderlichen Mehrkosten aber vom Land zu erstatten. Die bisher hier gewährten Zuschüsse reichen in der Regel bei Weitem nicht aus.

Darüber hinaus dürften die Lehrlinge auch bei anderen Vergünstigungen und Transferleistungen nicht schlechter gestellt werden als etwa Studierende, betont Bettendorf. Hierzu würden etwa, wie in der Fachkräftestrategie des Landes ausdrücklich vermerkt, Verbesserungen im Bereich der Angebote des ÖPNV gehören. „Die HWK-Vollversammlung fordert die Landesregierung daher auf, mit raschen Umsetzungsvorschlägen und konkreten Entscheidungen klare politische Prioritäten zu setzen“, so der HWK-Chef.

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