Grund- und Realschule plus in Gillenfeld: Starke Schüler, starke Lehrer, starke Schule

Das Foto zeigt (v.l.n.r.) Bruno Niederprüm (Schulleiter SaP), Frau Praus (Barmer),  Dr. Brigitte Nieskens (Mind Matters), Jochen Thönnessen (Pädagogischer Koordniator SaP), Agnes Mayer (Schulleitung Grundschule SaP).
Das Foto zeigt (v.l.n.r.) Bruno Niederprüm (Schulleiter SaP), Frau Praus (Barmer),
Dr. Brigitte Nieskens (Mind Matters), Jochen Thönnessen (Pädagogischer Koordniator SaP), Agnes Mayer (Schulleitung Grundschule SaP).

Gillenfeld. In einer Zeit, in der Wissenschaftler fast überall auf der Welt alarmierend feststellen, dass immer mehr Kinder und Jugendliche psychische Probleme haben, ist es wichtig, dass Schulen diesem Trend rechtzeitig etwas entgegen setzen. Als Schule im GesundLand Vulkaneifel hat sich die Schule am Pulvermaar in Gillenfeld am 20.9.2013 mit einem Studientag auf den Weg gemacht, die positiven Erfahrungen aus anderen Kontinenten, Ländern und Bundesländern an einer Schule in Rheinland-Pfalz modellhaft zu implementieren.
In Australien hat man sehr frühzeitig für Schulen Bausteine entwickelt, um die Teamfähigkeit von Kindern zu erhöhen und um die zukünftigen Gestalter unserer Welt selbstbewusst und stark entwickeln zu lassen. Die positiven Erfahrungen in Australien hat die Leuphana Universität Lüneburg aufgegriffen und auf Verhältnisse in Deutschland übertragen.
Zusammen mit starken Sponsoren, wie die Barmer GEK Krankenkasse, der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen und dem Gemeinde-Unfallversicherungsverband Hannover wurden Materialpakete für Schulen entwickelt und wissenschaftlich begleitet, weiter verfeinert. Da bisher die Schulen in Rheinland-Pfalz weniger Gebrauch von den hervorragenden Materialien gemacht haben, war die Universität Lüneburg auf Anfrage gerne bereit, die leitende Mitarbeiterin des „Mind Matters“ Projektes, Frau Dr. Nieskens, persönlich als Referentin nach Gillenfeld zu s

chicken, um den Studientag durchzuführen. Auch eine Vertreterin der rheinlandpfälzischen Barmer GEK Krankenkasse, Frau Praus, nutze die Chance, die von Ihrer Kasse gesponserten Materialien von einer Schule im hiesigen Bundesland professionell sichten zu lassen.
Psychische Auffälligkeiten und Störungen
Fast 20 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland zeigen Hinweise auf psychische Auffälligkeiten und Störungen, wie Hyperaktivität, Depressionen oder allgemeine Gewaltbereitschaft. Bei rund 10 Prozent der Heranwachsenden besteht ein Beratungs- und Therapiebedarf. „Lehrkräfte fühlen sich angesichts dieser Problematik oft überfordert“, weiß Dr. Birgit Nieskens, Programm-Managerin von MindMatters an der Leuphana Universität Lüneburg. Die Wissenschaftlerin leitet die Lehrerfortbildung und ergänzt: „Den Lehrerinnen und Lehrern fehlen außerdem die notwendigen Kompetenzen und Konzepte. Schließlich hängt die psychische Gesundheit von Schülern eng zusammen mit deren schulischer Leistung und sozialer Entwicklung.“
Erfolgskonzept
MindMatters
Ursprünglich in A

ustralien entwickelt und an die Verhältnisse in Deutschland angepasst, schließt MindMatters in Deutschland die Lücke zur Förderung der psychischen Gesundheit an Schulen. Schulen können mit Hilfe von MindMatters eine Schulkultur entwickeln, in der sich Heranwachsende sicher, wertgeschätzt und eingebunden fühlen und wo Lehrkräfte gern arbeiten. Die Pädagogen der Grund- und Realschule plus in Gillenfeld erhielten bei der Fortbildungsveranstaltung Informationen zum Thema psychische Gesundheit und speziell entwickelte Materialien, um die Schüler künftig entsprechend ihrer Lernvorrausetzungen fördern zu können. So wurde beispielsweise geübt, wie die Verbundenheit mit der Schule ausgebaut oder das Selbstbewusstsein gestärkt werden kann. „Durch den Einsatz dieser Materialien können Lehrer die Arbeits- und Lernbedingungen an der Schule gezielt verbessern“, weiß Nieskens.
Ein Ort, an dem Schüler und Lehrer gerne sind
„Gesundheit und Wohlbefinden von Schülern und Lehrern sind Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen“, sagt der Gillenfelder Schulleiter Bruno Niederprüm. Jochen Thönnessen, Pädagogischer Koordinator der Schule ist überzeugt: „MindMatters leistet dazu einen wichtigen Beitrag, denn es fördert Respekt und Toleranz im Schulalltag. Die Schule wird mehr und mehr zu einem Ort, an dem Schüler und Lehrer gerne sind.“ Im Zusammenhang mit Stresserleben, psychischen Störungen, Mobbing oder Belästigung vermittelt MindMatters Wissen und Kompetenz. Es stärkt die Widerstandsfähigkeit von Schülerinnen und Schülern. Auch die Eltern werden bei MindMatters einbezogen. Ein spezielles Modul hilft Vätern und Müttern dabei, die psychische Gesundheit ihrer Kinder zu unterstützen.

Die BARMER GEK gehört neben der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen und dem Gemeinde-Unfallversicherungsverband zu den Trägern des Programms. Nach Abschluss der erfolgreichen Modellphase (Ende 2006) haben sich die deutschen Programmträger dazu entschlossen, MindMatters langfristig weiter auszubauen und Schulen damit ein Angebot zur Förderung der psychischen Gesundheit zur Verfügung zu stellen. Weiterführende Informationen im Internet unter www.mindmatters-schule.de

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