Greifvögel begutachten ihr neues Domizil im Seepark

1Greifvogelstation Landesgartenschau Zuelpich (8)
Bildnachweis: LAGA Zülpich 2014

Zülpich. In nur eineinhalb Wochen haben Architekturstudenten der Fachhochschule Köln mit Schreinerlehrlingen vom Thomas-Esser-Berufskolleg Euskirchen den Holzbau der Greifvogelstation im Seepark der Landesgartenschau Zülpich 2014 fertig gestellt. Unter der Anleitung von Wolfgang Krauss (Lehrer am Thomas-Esser-Berufskolleg), Peter Scheder, Prof. i.V. Susanne Kohte und Prof. i.V. Chris Schroeer-Heiermann (Dozenten an der Fachhochschule Köln) haben sie 57 Kubikmeter Lärchenholz und mehr als 20.000 Spezialschrauben verarbeitet.

Damit endet für die Studenten eine wichtige Etappe ihrer mehrmonatigen Planungs- und Arbeitsphase. Im Hochschulkurs von sechs Dozenten an der Fachhochschule Köln wurden im vergangenen Jahr insgesamt 120 Modellvorschläge für die Greifvogelstation erarbeitet, von denen am Schluss der Entwurf von Viviane Bonfanti überzeugte. Gemeinsam mit ihren drei Kommilitonen Nina Wester, Nadja Thielen und Patrick Müller arbeitete sie den Entwurf schließlich zur baufähigen Endversion aus. Diese Planungsgruppe hat dann vor Ort die Arbeitsschritte und Organisation auf der Baustelle koordiniert und betreut.

2Greifvogelstation Landesgartenschau Zuelpich (9)„Für die Studenten und auch für mich war es großartig hautnah mitzuerleben, wie aus einem geplanten Projekt schließlich Realität wird“, erläuterte Peter Scheder. Mit der Eröffnung der Landesgartenschau Zülpich 2014 wird Pierre Schmidt mit zwölf Adlern, Uhus und Bussarden die acht Volieren der Greifvogelstation beziehen. Hier können die Besucher jeden Tag das Thema Greifvogelschutz hautnah erleben. Die Falknerei bietet dazu eigene Workshops sowie über das Grüne Klassenzimmer und das Gruppenausflugsprogramm spannende Kurse an, bei denen die Besucher den majestätischen Tieren ganz nah sein können. Gleichzeitig lernen sie Wissenswertes über den Schutz, die Lebensräume und das Verhalten der Greifvögel und werden zu umweltbewusstem Verhalten angeregt.

„Die Studenten und Lehrlinge haben ausgezeichnete Arbeit geleistet und eine herausragende Greifvogelstation geplant und gebaut. Mir war es ein Anliegen, dass die Vögel so naturnah wie möglich untergebracht werden, und das ist hier gelungen“, lobte Pierre Schmidt. So werden die Volieren beispielsweise nicht vollständig überdacht. Dadurch bieten sie einerseits genügend Schutz vor Wind und Wetter und andererseits die Möglichkeit einer naturnahen Regendusche. Die Freiräume der Holzkonstruktion sorgen für genügend Frischluft und der Standort bietet am Morgen ein entspannendes Sonnenbad und am Nachmittag kühlenden Schatten durch den angrenzenden Wald des 21. Jahrhunderts.

Zum gemeinsamen Besichtigungstermin brachte Falkner Pierre Schmidt auch seine Greifvögel mit. Die Adler erhoben sich vor der Greifvogelstation majestätisch in die Lüfte und zeigten einen Vorgeschmack auf die täglichen Greifvogelflugschauen während der Landesgartenschau Zülpich 2014.

„Ohne das Engagement der F. Victor Rolff-Stiftung wäre es aber nicht möglich gewesen, eine Greifvogelstation mit diesem hohen Qualitätsanspruch zu bauen“, sagte Christoph M. Hartmann, Geschäftsführer der Landesgartenschau Zülpich 2014 GmbH. Denn die F. Victor Rolff-Stiftung aus Vettweiß finanziert dieses einzigartige Projekt. Die Stiftung ist gemeinnützig und unterstützt unter anderem Projekte aus den Bereichen Natur-, Umwelt- und Tierschutz. Mit der Greifvogelstation werden diese Bereiche anschaulich und interaktiv für die Besucher erlebbar gemacht.

„Dieses herausragende Projekt wird einer der Hauptanziehungspunkte während der Landesgartenschau Zülpich 2014 sein und auch im Anschluss den Standort Zülpich für den Bereich Tourismus stärken“, meinte Bürgermeister Albert Bergmann. Im nächsten Schritt der Bauarbeiten erfolgt der Innenausbau der Volieren und der Versorgungsräume, in denen unter anderem eine Pflege- und Arztstation für die Greifvögel untergebracht sein wird.

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