Geschichten zum Autobahnbau bei Hasborn (Teil:4)

Der Zweite Weltkrieg hatte auch Auswirkungen auf die Bauten als solche. Nur wenige Menschen dürften heute noch wissen, dass sich in der Autobahnbrücke, die zwischen Hasborn und Greimerath über die Landesstraße 52 führt, ein zweistöckiger Bunker mit mehreren Räumen befindet. Im Jahre 2009 erkundeten wir mit einer Gruppe dieses Bunkersystem. Bild 8 zeigt die Gruppe in einem der Räume sowie auf einer Treppe, die das untere mit dem oberen Stockwerk verbindet. An der rückwärtigen Wand des oberen Bildes sieht man die Abdeckung einer Schießscharte, durch die ein Maschinengewehr die Landesstraße 52 aus Richtung Wittlich beschießen konnte.

Wie ging es nach der kriegsbedingten Stilllegung der Baustelle weiter? Es sollte Jahrzehnte dauern, bis man die Autobahn in der heutigen Form befahren konnte. Beim Stopp der Bauarbeiten war eine Betonfahrbahn zwischen Dorf und der Abfahrt Hasborn fertiggestellt.

Nachdem Rheinland-Pfalz unter französische Verwaltung gelangte, hielt das französische Militär auf dieser Betonfahrbahn eine Panzerparade ab. So entstand bei dem zuständigen Kommandeur die Idee, dass diese Stelle sich für ein Munitionslager eigne. Einsprüche dagegen waren nicht möglich. Im Jahre 1950 wurde das Munitionslager auf der Autobahn unmittelbar vor der Abfahrt Hasborn gebaut. Aus den Gemarkungen Greimerath und Willwerscheid requirierte das französische Militär weitere Flächen.

Das Lager wurde zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Zeitweise arbeiteten dort rund 100 Zivilbeschäftigte aus den umliegenden Dörfern. Bild 9 zeigt im unteren Teil eine Feier im Munitionslager, im oberen Teil Hugo Zirbes als Wachmann mit Schäferhunden.

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