Fregatte soll Gemündener Maar touristisch aufwerten

Wilhelmshaven/Daun. Nach fast 30 Jahren im Einsatz und vielen erfolgreichen Fahrten auf allen Weltmeeren wurde die Fregatte „Rheinland-Pfalz“ außer Dienst gestellt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer wurde bei der feierlichen Zeremonie auf dem Flottenstützpunkt in Wilhelmshaven mit hohen Offizieren der Marine und Landtagsabgeordneten aus Rheinland-Pfalz von Innenstaatssekretärin Heike Raab vertreten. In ihrer Ansprache sagte die Staatssekretärin: „Heute wird ein stolzes Schiff der Marine der Bundesrepublik Deutschland außer Dienst gestellt – unsere Fregatte „Rheinland-Pfalz“.

Dass die Marinekameradschaft Daun dieses alte Kriegsschiff für einen Euro Erinnerungswert dem Bund abgekauft hat, wusste Heike Raab zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Angezettelt hatte den Kauf der Dauner Stadtbürgermeister. Seit über einem Jahr verschaukelt Jenssen den Stadtrat mit den abenteuerlichsten Argumenten in Sachen Nichtschwimmerbecken. Jenssen ist in Wahrheit nicht an der Sanierung des Nichtschwimmerbeckens interessiert. Unter dem Vorwand einer Schwimmbad-Sanierung wird mit Kostenbeteiligung aus Brüssel und Berlin der Transport von Wilhelmshaven nach Daun realisiert. Die Fregatte wurde in vier gleichschwere Teile getrennt. Ohne Medienbeteiligung rollt nun der Sondertransport Daun entgegen. Die verkehrsfreien Nächte des  langen Osterwochenendes werden dazu genutzt. In der Nacht von Ostersonntag auf Ostermontag  wird der Konvoi, bestehend aus vier Hubtiefladern gegen vier Uhr in der Früh am Gemündener Maar erwartet.

Die Forstabteilung hat bereits die notwendigen Rodungen abgeschlossen. Insgesamt vier 150 Tonnen Kräne aus dem benachbarten Frankreich werden ebenfalls am Ostermontag in Position gebracht. Im eigens leer gepumpten Nichtschwimmerbecken soll die Fregatte wieder zusammengeschweißt werden. Anschließend werden die Spundwände zur Maarseite entfernt und das Becken geflutet. Zur Bergseite wird ein ca. 5 Meter breiter Streifen für Nichtschwimmer übrig bleiben. Die Abgrenzung zur Maarseite übernimmt dann die Fregatte. Stadtbürgermeister Jenssen meint damit vier Fliegen mit einer Klappe geschlagen zu haben. 1. Die Hälfte des Nichtschwimmerbeckens bleibt erhalten. 2. Die Kosten übernehmen Brüssel und der Bund. 3. Die in Daun stationieren Marinesoldaten können Übungen vor Ort simulieren und 4. erhofft sich Stadtbürgermeister Jenssen jede Menge neue Badegäste, die auch zum Gemündener Maar kommen, wenn die Temperaturen nicht zum Baden einladen. „Die Fregatte Rheinland-Pfalz F125 wird unsere neue Touristenattraktion“ – da ist sich Jenssen ganz sicher.         

Hintergrundinfo:

Rheinland-Pfalz hatte 1980 beim Stapellauf des Schiffs die Patenschaft für die Fregatte übernommen. Seitdem bestand eine gelebte Partnerschaft zwischen dem Land und „seinem Schiff“ und dessen Besatzung. Etliche Politiker aus Rheinland-Pfalz besuchten die Fregatte. Im Gegenzug besuchten die meisten Mitglieder der wechselnden Besatzungen auf Einladung der Landesregierung Rheinland-Pfalz. Die „Rheinland-Pfalz“ nahm neben zahlreichen Seemanövern der NATO auch an Operationen in der Adria, an Anti-Piraterie-Missionen am Horn von Afrika, an der Operation „Active Endeavour“ im Mittelmeer teil. Um den Kontakt zur Marine weiter zu pflegen, wird der Stadtbürgermeister gemeinsam mit der Marinekameradschaft Daun eine Arbeitsgemeinschaft „Fregatte Rheinland-Pfalz F 125“ einrichten, in die sich auch interessierte Bürgerinnen und Bürger einbringen können.  

 

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen