Lebenshilfe als Herzensangelegenheit

Neuerburg. Nach 38 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit zum Wohle behinderter Menschen scheidet Heinz Hill auf eigenen Wunsch aus der Vorstand- und Gremienarbeit bei der Lebenshilfe aus. In einer Feierstunde im Euvea-Hotel in Neuerburg würdigen die Vorstände und Verwaltungsratsmitglieder der Westeifel Werke das Schaffen. Seine berufliche Karriere in der Bankenbranche hat Heinz Hill aus Dudeldorf mit dem Erreichen des Rentenalters schon vor einiger Zeit hinter sich gelassen. Eine andere, ehrenamtliche Arbeit hat er mit viel Engagement und hohem Zeitaufwand weiter betrieben: die Vorstandarbeit bei der Lebenshilfe Kreisvereinigung Bitburg e.V., und die Mitwirkung in den Gremien der Einrichtungen, die sich allesamt um die Belange von geistig behinderten Menschen kümmern.

Dank für ehrenamtliches Engagement in fast vier Jahrzehnten an Heinz Hill  (vlnr. Karl-Heinz Thommes, Heinz Hill, Werner Rätz, Ferdinand Niesen, Christian Pauly, Johann Mücken, Hans-Joachim Kurth)
Dank für ehrenamtliches Engagement in fast vier Jahrzehnten an Heinz Hill
(vlnr. Karl-Heinz Thommes, Heinz Hill, Werner Rätz, Ferdinand Niesen, Christian Pauly, Johann Mücken, Hans-Joachim Kurth)

„Ich hatte all die Jahre auch persönlich meine Freude daran, wenn wir wieder einmal etwas Neues für behinderte Menschen geschaffen haben“, sagt Hill und berichtet von Höhen und Tiefen und von zeitweise „steinigen“ Wegen vor allem dann, wenn es um Bauvorhaben und deren Finanzierung ging. In der Tat ist viel passiert in der Eifelregion, in der es in den 70er-Jahren noch keinerlei Beschäftigungs- oder Wohnmöglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung gab. Nachdem sich die Lebenshilfe zunächst landkreisübergreifend gegründet hatte, wurde 1979 mit der Inbetriebnahme der Westeifel Werke in Gerolstein ein erster Meilenstein beschritten.

In den darauffolgenden Jahren hat Heinz Hill entweder als Vorstandsvorsitzender der Bitburger Lebenshilfe oder als Mitglied in Bauausschüssen bei der Entstehung der Werkstätten in Hermesdorf und Weinsheim, bei der Gründung der EuWeCo, einer Werkstatt für psychisch behinderte Menschen, dem Euvea Freizeit- und Tagungshotel in Neuerburg und mehreren Wohnheimbauten in Bitburg sowie bei der Gründung der Lebenshilfe Stiftung mitgewirkt.

WEW-Verwaltungsratsvorsitzender Werner Rätz bedankt sich bei der Verabschiedung im Namen aller Gremien der Lebenshilfen. „Für Heinz Hill war es immer ein Herzensanliegen, sich für behinderte Menschen einzusetzen“, sagt Rätz und spricht von einer freundschaftlichen und konstruktiven Zusammenarbeit mit viel persönlicher Wertschätzung und Zuverlässigkeit. Auch WEW-Geschäftsführer Ferdinand Niesen bedankt sich vertretend für alle 1.300 Beschäftigten mit und ohne Behinderung in der Unternehmensgruppe „bei einen Mann, der mit seinen Kollegen wirkliche Pionierarbeit für Menschen mit Handicap geleistet hat.“

Das Herzensanliegen wird auch nochmals bei den Schlussworten von Hill selbst deutlich. Obwohl er selbst das Rentenalter vor Augen hat, bittet er die Vorstände „sich auch zukünftig dafür einzusetzen, das die Frühförderung bei der Lebenshilfe erhalten bleibt, damit die Eltern von geistig behinderten Kindern immer einen Ansprechpartner in der Region haben.“ Als betroffener Vater weiß Heinz Hill eben, wovon er redet. 

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen