Gehaltskürzung als Weihnachtsgeschenk

Allen Mitarbeitern des St. Joseph Krankenhauses wird ab 1.1.2018 das Gehalt um 7,5 % gekürzt

Prüm. Am 19. Dezember 2017 erhielten die Mitarbeiter des St. Joseph Krankenhauses in Prüm ihr Weihnachtsgeschenk. Die Krankenhaus-Trägergesellschaft kündigt für alle Mitarbeiter eine 7,5 prozentige Gehaltskürzung an. Sie tritt ab 1.1.2018 in Kraft. Sie soll zunächst für ein Jahr befristet sein.

Mit dieser Maßnahme soll eine Insolvenz abgewendet werden. Vor nicht allzu langer Zeit wurden bereits einige Stationen im Prümer Krankenhaus geschlossen. Stationen wurden zusammengelegt und mussten mit verminderter Personalkapazität betreut werden. Personal, das nach dem Schlüssel bereits für eine Station zu gering bemessen war, sollte fortan das eineinhalbfache an Patienten pflegen, wie vorher. Diese Mehrbelastung führte wohl auch zur Überbelastung des Personals. Freiwillige Mehrarbeit war die Folge. Der Lohn dafür: Gehaltskürzung anstatt Aufstockung.
Seit langem versucht die Krankenhausleitung vergeblich Personal zu finden. Mit dem gesenkten Lohnansatz wird Personal wohl kaum noch zu finden sein. Bei dem allseits bekannten Pflegenotstand wird man nicht umhin kommen, die Bezahlung anzupassen.

Hier ist jetzt vor allen Dingen auch die Politik gefragt. Will man das Krankenhaus schließen? Kann man sich das im größten Flächenkreis von Rheinland-Pfalz leisten? Die Eifel hat bereits jetzt schon Defizite bei der ärztlichen Versorgung aufzuweisen. Müssen mal wieder die Kleinen womöglich für Managementfehler bluten? Wo bleiben denn die Sicherstellungszuschläge, die die Politik versprochen hat?

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