Ehrenamt leistet bedeutenden Anteil im Arten- und Biotopschutz

Rheinland-Pfalz. Harry Neumann, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Rheinland-Pfalz hat anlässlich des Tages des Ehrenamts am 05.12.2013 allen Natur- und Umweltschützern in Rheinland-Pfalz für deren Engagement gedankt: „Im Bundestagswahlkampf und während der Koalitionsverhandlungen wurde leider deutlich, dass die Themen des Natur- und Umweltschutzes von fast allen Parteien vernachlässigt werden. Umso wichtiger ist das enorme Engagement aller ehrenamtlich Tätigen, die die Ziele des Natur- und Umweltschutzes vor Ort oft auch gegen Widerstände vertreten. Zum Tag des Ehrenamtes danke ich besonders Tausenden engagierten Natur- und Umweltschützern in unseren Orts- und Kreisgruppen des BUND.“

Vor allem im Natur- und Artenschutz hätten diese Gruppen jährlich Tausende von Stunden unverzichtbarer gemeinnütziger Arbeit geleistet. 80 Prozent der BUND-Gruppen seien bei praktischen Schutzmaßnahmen für Arten und Biotope aktiv gewesen. Allein im letzten Jahr hätten sie mehr als 1,6 Millionen Fröschen das Leben gerettet, indem sie Schutzzäune errichteten oder andere Schutzmaßnahmen entlang von Straßen durchführten. Beim Schutz von Wildkatzen hätten sich alleine in Rheinland-Pfalz mehrere Hundert freiwillige Helfer beteiligt. Dazu gehörten die Erfassung der Wildkatzenbestände und das Anlegen von Wanderkorridoren zwischen benachbarten Wäldern, in den Wildkatzen vorkämen.

„Nur mit der unermüdlichen Hilfe ehrenamtlicher Wildkatzenfreunde ist es möglich, die gefährdeten Wildkatzenpopulationen zu erhalten, zu vermehren und zu schützen“, betone Landesvorsitzender Harry Neumann. Hier wären wir für eine stärkere Unterstützung durch die Landesregierung und auch eine bessere personelle Ausstattung in den Naturschutzbehörden dankbar. Ehrenamtliche BUND-Aktive hätten außerdem gegen fragwürdige Verkehrsprojekte deutlich Stellung bezogen und sinnvolle Alternativen entworfen, z.B. gegen den „Lückenschluss der A1“ und den Hochmoselübergang in der Eifel, den unnötigen Ausbauplänen der B 10 im Pfälzerwald oder den zahlreichen unnötigen Ausbauplänen („Anschluss Zukunft“) im Westerwald. Gemeinsam mit einer Bürgerinitiative konnte vor wenigen Tagen eine riesige Hühnerfarm mit 300 000 Tieren in Birresborn im romantischen Kylltal verhindert werden.

In vielen Bildungsveranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene vermittelten die ehrenamtlich Tätigen umfangreiches Wissen über den Wert der Natur. Großes ehrenamtliches Engagement erfolgte in weiteren vielfältigen Bereichen: Unterstützung der Einrichtung des ersten rheinland-pfälzischen Nationalparkes, Eintreten für eine naturverträgliche Energiewende, Wanderausstellung „40 Jahre BUND Rheinland-Pfalz“, Protest gegen die Rodung von 50 ha Wald für den Bau eines US Militärhospitals bei Kaiserslautern, Ausweisung des Soonwaldes und des „Truppenübungsplatzes Stegskopf“ als Naturschutzgebiete, die BUND Projekte „Blumen- und Schmetterlingswiesen“, „Grüner Wall im Westen“, „Wasserläufer“, „Alternativer Klimagipfel“ der BUNDjugend“, „Wildnis am Rhein“ und vieles mehr.

„Für alle ehrenamtlich Tätigen ist die Anerkennung ihres Tuns eine wichtige Motivation für die vor uns liegenden Aufgaben. Das gilt auch für jene, die als Bundesfreiwillige, Praktikanten und als Freiwillige im Ökologischen Jahr im Natur- und Umweltschutz arbeiten“, erklärte abschließend Harry Neumann.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen