Drogen hinter Wittlicher Gefängnismauern?

Justizvollzugsbediensteter in Verdacht

jva_wil_44_13Wittlich. Mit großer Bestürzung reagierten die Mitglieder des Landesvorstandes der Gewerkschaft Strafvollzug auf die Nachricht, dass ein Bediensteter in Verdacht steht, versucht zu haben, Drogen in die JVA Wittlich einzuschmuggeln. Eine umfassende und rücksichtlose Aufklärung des Sachverhaltes fordern die Gewerkschafter. Wenn sich tatsächlich aus den staatsanwaltlichen Ermittlungen ergibt, dass hier ein massives Fehlverhalten eines Bediensteten vorliegt, muss dies Konsequenzen haben, so die Gewerkschafter. Besorgt sind die rheinland-pfälzischen Vollzugsbediensteten schon seit einiger Zeit wegen der offensichtlich verschärften Drogenproblematik in den Gefängnissen. Drogen gibt es in allen bundesdeutschen Vollzugseinrichtungen. Falsch wäre es aber vor dieser Tatsache zu kapitulieren, erklärte der Vorsitzende der Gewerkschaft Strafvollzug, Winfried Conrad, in einer Stellungnahme.jva_44_13Warnungen der Gewerkschaftler, dass der Anschein besteht das die Drogenproblematik in den Anstalten zunehme, wurden bisher überhört. Conrad und die Vollzugsbediensteten fordern schon seit Jahren den Einsatz von justizeigenen Drogenspürhunden in den rheinland-pfälzischen Vollzugseinrichtungen. Andere Bundesländer sind uns in der Drogenprävention bezüglich des Einsatzes von Drogenspürhunden weit voraus. Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen plant sogar den Bestand an Drogenspürhunden für den Vollzug aufzustocken, so die gewerkschaftlichen Vollzugspraktiker.  Die Inhaftierten, die Angehörigen und selbst die Bediensteten müssen sich der Spürnase der vierbeinigen Rauschgiftprofis stellen, die das Feststellen von Drogen z.B. durch sich Hinsetzen anzeigen – sogenannte Passivdrogenhunde –. Fast bei jedem  größeren Festival kommen solche Hunde zum Einsatz, hoffentlich auch bald im Vollzug.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen