Gesperrter US-Handballer Skorupa: «Zwei Nächte schlecht geschlafen»

Die negativen Reaktionen auf seine Sperre wegen einer angeblichen Beißattacke gegen seinen Gegenspieler bei der Handball-Weltmeisterschaft haben US-Nationalspieler Paul Skorupa  nach einer Aussage schwer getroffen. «Ich habe versucht, das zu ignorieren, was kaum möglich war, weil überall darüber berichtet wurde», sagte der Spieler des Zweitligisten VfL Lübeck Bad Schwartau dem «Flensburger Tageblatt» (Montag). «Das, was berichtet wurde, war meist sehr negativ.» Das habe einen unheimlichen Druck auf ihn ausgeübt. «Ich habe zwei Nächte schlecht geschlafen, das hat viel Kraft gekostet.»

Der 23-Jährige wies erneut den Vorwurf zurück, im Hauptrundenspiel gegen Bahrain seinen Gegenspieler in den Arm gebissen zu haben. Die Schiedsrichter hatten ihm erst die Rote Karte und dann auch die Blaue Karte gezeigt, die eine nachträgliche Bestrafung möglich macht. Skorupa ist nach eigenen Angaben vom Weltverband IHF für zwei Spiele gesperrt worden.

«Die Entscheidung der Schiedsrichter ist falsch», hatte Skorupa schon am Wochenende den «Lübecker Nachrichten» erklärt. Es mache ihn traurig, «dass diese Aktion jetzt unser gutes WM-Abschneiden überschattet». Unterstützung erhielt er aus seinem Verein. «Paul ist ein unfassbarer Fighter, aber ein fairer Sportsmann und feiner Mensch», hatte VfL-Trainer David Röhrig ebenfalls in den «Lübecker Nachrichten» betont.

Sorgen um seine Karriere mache er sich nicht, «aber mein Ruf hat natürlich sehr darunter gelitten», sagte Skorupa dem «Flensburger Tageblatt». «Es gab fast nur negative Presse, leider kaum Korrekturen, und wenn doch, dann nur sehr klein.» Wer den Handball nicht so intensiv verfolge, werde ihn «fälschlicherweise als jemand ganz anderen in Erinnerung behalten».

Die Rote und die Blaue Karte hatte Skorupa wegen einer für ihn typischen Abwehraktion erhalten, bei der er auch mit seinem Kinn arbeitet. «Es ist eine Bewegung, die ich mir ausgedacht und angeeignet habe», erklärte er. «Es ist inzwischen ein Automatismus, mein Kinn auf den Unterarm des Gegners zu drücken, um ihn am Wurf zu hindern. Mal gucken, ob man den wieder rauskriegt.»

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