Frauenleiche in Kanal gefunden – Prozessbeginn in Hamburg

Vor zehn Jahren verschwand eine 29-Jährige. Erst Anfang dieses Jahres fand ein Angler Teile ihrer Leiche in einem Kanal. Vor dem Landgericht Hamburg hat nun der Prozess gegen den ehemaligen Geliebten des Opfers begonnen.

Zu Beginn eines Totschlagprozesses vor dem Hamburger Landgericht hat der Angeklagte am Donnerstag bestritten, seine 2013 verschwundene Ex-Geliebte getötet zu haben. «Es wird dem Tatvorwurf generell entgegengetreten», sagte der Verteidiger in einer Erklärung im Namen seines Mandanten. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Türke seine frühere 29 Jahre alte Geliebte erwürgte. Erst Mitte Januar dieses Jahres hatte ein Angler einen gruseligen Fund gemacht – er zog eine Tüte mit Teilen ihrer Leiche aus einem Kanal.

Hintergrund der Tat soll gewesen sein, dass die Bulgarin vom Angeklagten fortlaufend Geld für ihren Lebensunterhalt gefordert habe. Sie habe ihm gedroht, im Fall der Nichtzahlung seine Familie über das außereheliche Verhältnis zu ihr und seine Tätigkeit als Bordellbetreiber zu informieren.

Der Verteidiger kritisierte, die Ermittlungen seien einseitig gegen den heute 43-Jährigen geführt worden. Das Verfahren gegen seinen Mandanten habe viel zu lange gedauert.

Die Staatsanwaltschaft hatte bereits 2013 Anklage wegen Totschlags gegen ihn erhoben. Das Gericht hatte jedoch nicht über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung eines Prozesses entschieden. Denn eine intensive Suche der Polizei nach der Leiche war erfolglos geblieben. Der Mann musste mangels dringenden Tatverdachts wieder freigelassen werden. Anfang Februar dieses Jahres wurde er erneut verhaftet.

Das Landgericht hat 26 Verhandlungstermine bis zum 1. September angesetzt.

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