Beschäftigte der Helios-Kliniken fordern deutliches Einkommensplus

Nicht nur im öffentlichen Dienst wird um die künftige Entlohnung gerungen. Auch die Beschäftigten der Helios-Kliniken wollen wegen der hohen Inflationsrate eine spürbare Lohnsteigerung.

Beschäftigte der Helios-Kliniken in Schwerin haben am Freitag mit einer ganztägigen Arbeitsniederlegung ihrer Forderung nach einem kräftigen Lohnplus Nachdruck verliehen. An einer Kundgebung zum Auftakt des Warnstreiks nahmen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi am Morgen etwa 350 Krankenschwestern und Pfleger teil. Für den Nachmittag waren Protestaktionen auch in der Innenstadt geplant. Den Angaben zufolge waren Notdienste und Betreuung der Patienten trotzdem gewährleistet. Planbare Eingriffe und Untersuchungen seien aber verschoben und die Betroffenen darüber rechtzeitig informiert worden, sagte ein Kliniksprecher.

Die seit Monaten anhaltenden Tarifverhandlungen um die Entlohnung von bundesweit etwa 22 500 Helios-Mitarbeitern im nichtärztlichen Dienst geht am 26. April in die vierte Runde. «Das bisherige Angebot der Konzernleitung ist noch sehr, sehr weit entfernt von dem, was die Kolleginnen und Kollegen angesichts der Preissteigerungen erwarten und auch benötigen. Die vorgelegte Stufenlösung ist nicht akzeptabel. Und die in Aussicht gestellte Inflationsprämie von 2000 Euro ist doch schon verpufft», begründete Gewerkschaftssekretär Daniel Taprogge den neuerlichen Warnstreik, dem am Donnerstag in Schwerin bereits eine kleinere Aktion vorausgegangen war.

Verdi fordert vom Helios-Konzern für die Mitarbeiter 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber monatlich 500 Euro mehr. Auszubildende sollen 200 Euro mehr erhalten.

In der dritten Verhandlungsrunde am 5. April hatte die Helios-Leitung eine Entgelterhöhung in zwei Schritten vorgeschlagen. Demnach würden zum 1. September 2023 die Gehälter um 2 Prozent und zum 1. September 2024 um weitere 3 Prozent aufgestockt. Zudem soll eine Inflationsprämie in Höhe von insgesamt 2000 Euro gezahlt werden.

Nach Angaben der Gewerkschaft würde ein solcher Abschluss angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten für die Beschäftigten «ein Minusgeschäft» bedeuten. Die Konzern-Leitung warf Verdi vor, eine «Betonhaltung» einzunehmen und nicht an ernsthaften Verhandlungen interessiert zu sein.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen