Gillenfeld. Die Vermittlung eines realistischen Bilds von heutiger Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung an Kinder ist die Kernfunktion des Landesprojekts Lernort Bauernhof (LOB). Für die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz als Projektleiter und Koordinator hat Lernort Bauernhof damit eine große gesellschaftspolitische Bedeutung.
Der Vulkanhof in Gillenfeld ist so ein außerschulischer Lernort mit einer hof-
pädagogisch qualifizierten Betriebsleiterin. Die Idee dazu hatte die Hofherrin Inge Thommes-Burbach gemeinsam mit Martina Weber. Martina Weber, eine langjährige Mitarbeiterin des Hofes hat sich zur hofpädagogisch qualifizierten Betriebsleiterin ausbilden lassen.
Der Vulkanhof in Gillenfeld ist spezialisiert auf Michziegenhaltung und Zuchtbetrieb. Der Hof umfasst insgesamt 16 Hektar Grünland. Die komplette Außenbewirtschaftung wird von einem Lohnbetrieb erledigt. Hofherrin Inge Thommes-Burbach und ihr Team konzentrieren sich rein auf die Wertschöpfungskette der Milchziegenhaltung mit derzeit ca. 300 Tieren, die hof-eigene Käseproduktion, den nationalen Käsevertrieb und natürlich den eigenen Hofladen.
Die etwa 220 Milchziegen geben durchschnittlich ca. 750 Liter Milch pro Jahr. Die Weiterverarbeitung dieser Milch erfolgt in der hofeigenen Käserei zu Frisch-, Weich- und Schnittkäse in mehreren Geschmacksrichtungen. Inzwischen wird der Vulkanhof-Ziegenkäse aus Gillenfeld deutschlandweit in Käsefachgeschäften, bzw Käsefachabteilungen namhafter Lebensmittelanbieter verkauft, u.a. sogar im noblen Berliner Kaufhaus „KaDeWe“. Auch in zahlreichen Restaurants ist der Ziegenkäse vom Vulkanhof aus Gillenfeld auf der Speisekarte zu finden. Besonders beliebt wir Ziegenkäse zu Moselweinen gereicht, kalt oder warm serviert.
Die Schülerinnen und Schüler erfahren auf dem Vulkanhof in Gillenfeld, wie die Ziegen gehalten werden. Was bekommen die Ziegen an Futter? Sie erfahren alles über die Zusammenstellung einer Tagesration Ziegenfutter. Wie werden die Ziegen gemolken und wie oft am Tag? Wie sind die Schritte von der frisch gemolkenen Ziegenmilch zum Ziegenkäse? Kinder dürfen auch eine Ziege melken. Was benötigt man für die Käseherstellung? Wie sieht die Pflege des Käses aus? Wie und wo wird der Käse gelagert? Wie funktioniert die Vermarktung des Käses: vom Erzeuger bis zum Endverbraucher respektive zu Restaurants oder Wiederverkäufer Ganze Schulklassen von Grund- und Realschulen und Gymnasien sind von den praktischen Unterrichtseinheiten und besonderen Lernerlebnissen auf dem Vulkanhof begeistert, ganz besonders, wenn sie ihren selbst hergestellten Käse auch mit nach Hause nehmen dürfen.
Martina Weber: „Kinder und Jugendliche lernen auf einem Bauernhof besonders gerne. Die Nähe und der Umgang mit Tieren baut schnell Vertrauen auf und verhilft Verantwortung zu übernehmen. Dies trägt dazu bei, ein realistisches Bild der Landwirtschaft zu vermitteln und auch den Zusammenhang zwischen Ernährung und Erzeugung von Lebensmitteln herzustellen. Das fördert die Wertschätzung heimischer Agrarprodukte.“
Das Angebot können sozusagen alle Schulen im Einzugsgebiet nutzen. Es gilt für das Lehrpersonal die Möglichkeit zu nutzen, theoretische Wissensvermittlung rund um Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt mit realem Erleben und praktischer Erfahrung zu verbinden. Die Einschätzung von Martina Weber in ihrer Funktion als hofpädagogische Betriebsleiterin ist durchweg positiv. Auch Kinder die anfangs im Stall die Nase rümpften, machen begeistert mit und nehmen am Ende unvergessliche Momente und bleibendes Wissen mit nach Hause.
Die Volksbank RheinAhrEifel unterstützt dieses Projekt dahingehend, dass die Buskosten von der Schule zum Bauernhof und zurück übernommen werden. Ω
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