Wenn der Himmel über die Schwelle tritt

Meditativer Tanztag in Ulmen war ein großer Erfolg – Gottesdienst zum Abschluss

Ulmen. Bereits zum 6. Mal richtete die Pfarrei St. Matthias Ulmen einen meditativen Tanztag in der Kapelle St. Martin im Eifel-Maar-Park aus und 17 interessierte Frauen und Männer, darunter auch drei Menschen mit Behinderung des Bildungs- und Pflegeheimes St. Martin Ulmen, nahmen daran teil. Die Vorbereitung und Organisation der Veranstaltung hatten Elisabeth Kerpen und Marita Hammes-Puth (beide Ulmen) übernommen. Die Gruppe traf sich am frühen Vormittag in der Kapelle St. Martin mit dem Ehepaar Maria und Georg Becker aus Köln, die diesen Tanztag inhaltlich vorbereitet hatten und auch gestalteten. Als Leitwort für den Tag hatten sie sich einen Vers aus einem Gedicht der Schweitzer Theologin Antje Sabine Naegeli gewählt, der lautet: „Möge dann und wann der Himmel über deine Schwelle treten!“

Die Kursteilnehmer/innen nutzten den Tag, um bewusst dem oft unruhigen und hektischen Alltagstrott zu entkommen und tanzend in Einklang mit dem eigenen Körper, mit sich, mit der Gruppe und dem ganzen übrigen Umfeld zu kommen. Sie übten im Laufe des Tages eine ganze Reihe von meditativen Tänzen ein und erfuhren dabei noch eine ganze Menge an Wissenswertem rund um diese Art des Tanzes. Sie wurden dazu angeleitet, einmal ganz anders zu tanzen: im Kreis, zu ruhiger oder beschwingter Musik und in einfachen Schrittfolgen. Die Wiederholungen der leichten und fließenden Tanzbewegungen und unterschiedlichen Gebärden ermöglichten es, die eigene Mitte und den inneren Frieden zu finden, neue Gedanken und Impulse wahrzunehmen.

„Die Verbundenheit dieser Kreistänze trägt, stützt und beflügelt alle, die dabei sind. Es ist wichtig die eigene Mitte zu finden und zu begreifen, wer wir selber sind, und den Mut zu gewinnen, uns selber zu leben“, schätzen die Kursleiter die Wirkung der Tänze auf die Teilnehmer/innen ein. Sehr gut und schnell wurden auch die Menschen mit Handicap, von denen zwei Teilnehmerinnen auf ihren Rollstuhl angewiesen waren, in die Tänze integriert und fanden als gleichwertige Tanzpartnerinnen Akzeptanz und Anerkennung. Zum Abschluss des Tages feierte die Tanzgruppe gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Bildungs- und Pflegeheims St. Martin und Ulmener Pfarrangehörigen einen Wortgottesdienst, der von Diakon Wilfried Puth geleitet wurde. In diesen Gottesdienst wurden drei der gelernten Tänze gezeigt und die Gottesdienstbesucher belohnten die fleißigen Tänzerinnen und Tänzer mit viel verdientem Beifall.

„Die im heutigen Evangelium gehörten Gebote der Gottes- und der Nächstenliebe kommen auch beim meditativen Tanz zum Ausdruck. Jeder Tänzer und jede Tänzerin muss unter Beachtung von Takt, Rhythmus und Schrittfolge auf ihren Partner oder ihre Partnerin zugehen, sich auf sie einlassen und ihm oder ihr einen wichtigen Platz einräumen. Wenn das alles funktioniert, dann kann es sein, dass „der Himmel über seine Schwelle tritt“ – so wie wir es heute hier haben erleben dürfen,“ so Diakon Wilfried Puth in seiner kurzen Ansprache. Er dankte allen, die an der Planung, Organisation und Durchführung dieser Veranstaltung mitgewirkt hatten, besonders aber „den Teilnehmern dieses Tanztages für die Bereitschaft, dass Sie sich auf dieses Abenteuer im Glauben eingelassen haben.“ Text: Wilfried Puth

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