Weniger Sensibilitätsstörungen nach Lokalanästhesie

Bad Bertrich. Jedes Jahr werden in Deutschland rund 320.000 Patienten an Krampfadern (Varizen) operiert. Damit gehören Krampfaderoperationen zu den häufigsten operativen Eingriffen.Der überwiegende Teil wird in Vollnarkose operiert. Seit einigen Jahren erfolgen operative Eingriffe auch in einer schonenden Lokalanästhesie, der Tumeszenz-Lokalanästhesie (TLA). Die TLA ist eine örtliche Betäubung, wobei das Anästhetikum in hoher Verdünnung verabreicht wird. Ein viel beachteter Vorteil: Durch das geringe Blutungsrisiko entwickeln sich weniger Hämatome; in Kombination mit der verlängerten anästhetischen Wirkung trägt dies zur deutlichen Verringerung postoperativer Schmerzen bei.

Beispiele für hervorragende Behandlungsergebnisse nach Krampfaderoperationen sind neben einer raschen Genesung und einem guten ästhetischen Ergebnis eine anhaltende Beschwerdefreiheit dank verminderter Komplikationen wie z.B. Sensibilitätsstörungen. Ein Team der Capio Klinik im Park, Venenzentrum Nordrhein-Westfalen, um Chefarzt Dr. med. Horst Peter Steffen wollte wissen, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen auftretenden Sensibilitätsstörungen und dem gewählten Narkoseverfahren: 874 Patienten wurden befragt und nachuntersucht.

Es traten bei in TLA operierten Patienten 60 Prozent weniger Sensibilitätsstörungen gegenüber in Vollnarkose operierten Patienten auf. Und die Rückbildung dieser Sensibilitätsstörungen war schneller bei den in Tumeszenz-Lokalanästhesie operierten Patienten, so die Essenz der Untersuchung, die weitere Vorteile der schonenden TLA für Patienten ergänzt:   

  • Schnelle Mobilität (Aufstehen sofort nach der Operation möglich)
  • Geringes Thromboserisiko
  • Geringes Narkoserisiko
  • Schonend auch für ältere Patienten mit Begleiterkrankungen

Studie: Phlebologie 09/2012: S. Köpnick, H.P.Steffen
„Periphere Sensibilitätsstörungen nach Varizen-Operation“.

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