Mit dem Traktor nach Lormes

Ulmen/Lormes. Eine sicher eher ungewöhnliche Urlaubsreise unternahmen vor kurzem Eva Schmitz aus Ulmen und ihr Freund Markus Laux aus Ulmen-Furth, denn sie fuhren mit einem Traktor von Ulmen in die französische Partnergemeinde nach Lormes und zurück. Insgesamt legten sie dabei mehr als 1000 Kilometer mit einem Fendt „Farmer 2“-Traktor aus dem Baujahr 1962 zurück, der es immerhin auf eine Spitzengeschwindigkeit von 18 Stundenkilometern bringen kann.

„Wir hatten die Idee zu dieser doch nicht alltäglichen Urlaubsfahrt, weil wir die Ulmener Partnergemeinde Lormes besuchen wollten, denn schließlich habe ich dort bei meinen vorhergehenden Aufenthalten viele gute Freunde gefunden,“ begründet Markus Laux diese Traktorfahrt. „Und wir wollten einfach mal keine Pauschalreise ans Meer oder in die Berge unternehmen. Darüber hinaus konnten wir auf dieser Reise sehr viele nette und hilfsbereite Menschen kennenlernen und das Land noch dazu – und das auf jeden Fall viel besser, als wenn man mit dem Auto unterwegs ist oder sich nur einem Urlaubsort aufhält“, ergänzt Eva Schmitz, die sich mit ihrem Freund beim Fahren des Traktors abwechselte.

Die Ausrüstung war schnell zusammengestellt, denn sie bestand nur aus einem Tisch, zwei Klappstühlen, einem Zelt, den Schlafsäcken, einem Gaskocher und der notwendigen Kleidung zum Wechseln. Und die entsprechenden Schlafplätze in der freien Natur waren am Abend auch immer schnell gefunden, etwa in den Weinbergen oder an Flüssen und in den Wäldern entlang der Strecke. „Den Traktor hat mein Vater Albert vor der Fahrt noch einmal generalüberholt und einen speziellen Beifahrersitz darauf konstruiert, auf dem man bequemer sitzen konnte, wenn man gerade nicht mit den Fahren dran war,“ so Markus Laux weiter, der seinem Vater für dieses Engagement sehr dankbar war. „Auf der Hinfahrt benötigten wir sechs Tage, weil wir uns anfangs schon mal verfahren hatten“, berichtet Eva Schmitz, “denn wir mussten uns überwiegend anhand von Wanderkarten orientieren, weil wir mit dem Traktor ja nur auf wenigen Landstraßen und überwiegend auf Wirtschafts- und Waldwegen fahren durften. Und da die günstigste und kürzeste Strecke zu finden, war nicht immer ganz so einfach, denn ein Navigationsgerät oder ein GPS-Gerät hatten wir nicht zur Verfügung. Auf dem Rückweg waren wir dann noch einmal vier Tage unterwegs.“

Weiter berichten die beiden, dass sie für die gesamte Strecke etwa 200 Liter Diesel verbraucht und täglich etwa acht bis zehn Stunden reine Fahrtzeit zurückgelegt hätten. In Lormes wurden sie vom Vorsitzenden des Freundeskreises Ulmen-Lormes, Jean-Luc Bierry, herzlich begrüßt und gemeinsam mit ihren französischen Freunden verbrachten die beiden jungen Ulmener in der Partnergemeinde einige schöne Urlaubstage. „Es war insgesamt gesehen eine wundervolle Reise. Wir hatten, sicher auch dank der ausgezeichneten Arbeit meines Vaters, trotz des doch schon fast 50 Jahre alten Traktors unterwegs keine Panne und konnten ohne Zwischenfälle die mehr als 1000 Kilometer gut bewältigen,“ so Markus und Eva abschließend, die bei der Rückkehr nach Ulmen von Stadtbürgermeister Günther Wagner mit einem Glas Sekt begrüßt wurden. „Wir werden immer mal wieder gerne eine solche Fahrt unternehmen, solange wir das können. Da sind wir uns einig. Aber das Ziel wird nicht immer Lormes sein.“

Text u. Foto: Wilfried Puth
 

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