Lärm und Lärmvermeidung: Besuch der Fluglärmkommission im Taktischen Luftwaffengeschwaders 33

BundeswehrBüchel/Brauheck. Zum 25. Mal kam am 05. November die Fluglärmkommission des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 zusammen. Neben Berichten zum Fluglärmaufkommen des Geschwaders stand in diesem Jahr ein Besuch des Fliegerhorsts in Büchel auf der Agenda. Der Geschwaderkommodore, Oberst Andreas Korb, sieht die vor 25 Jahren am Standort Büchel / Cochem erstmals einberufene Fluglärmkommission nicht nur als ein Beitrag zur Minderung von Fluglärmbelastungen, sondern vor allem als lebendige Beziehungspflege zu den umliegenden Städten, Gemeinden und weiteren Gebietskörperschaften. Deren Vertreter, allen voran der Landrat des Landkreises Cochem-Zell, Manfred Schnur, folgten auch in diesem Jahr gerne der Einladung des Kommodore in die Fliegerkaserne nach Brauheck.

Zu Beginn der Veranstaltung gab der Kommandeur der Fliegenden Gruppe, Oberstleutnant Thomas Schneider, zunächst einen Einblick in die fliegerischen Aktivitäten des Verbandes im laufenden Jahr. Sowohl vom Heimatflugplatz Büchel als auch von anderen Flugplätzen im In- und Ausland wird das Geschwader bis Ende 2014 gut 4.500 Flugstunden mit ca. 8.500 Flugbewegungen geleistet haben – ein gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegenes, in Bezug auf frühere Jahre und Jahrzehnte jedoch deutlich gesunkenes Flugaufkommen. Als besondere Vorhaben erwähnte Oberstleutnant Schneider das Anfang des Jahres absolvierte Kommando in Südafrika, sowie die Beteiligung des Geschwaders an der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin Ende Mai, bei der ausnahmsweise an einem Wochenende TORNADOs in Büchel gestartet waren, um sich an der fliegenden Präsentation der Luftwaffe über der Hauptstadt zu beteiligen.

Ein Kommando auf Sardinien habe im Sommer vorzeitig aufgrund von Protesten der örtlichen Bevölkerung gegen die militärische Nutzung weiter Gebiete der Insel beendet werden müssen, so Oberstleutnant Schneider weiter. Entsprechend plane man zukünftige Aktivitäten auf Sardinien außerhalb der Haupt-Urlaubssaison. Oberstleutnant Schneider betonte, dass das Jahr trotz des TORNADO-Absturzes vom 16. Januar einen insgesamt guten und sicheren Flugbetriebsverlauf genommen habe und die Arbeitszeitregelungen angesichts personellen Zuwachses bei der Feuerwehr nicht länger zu Einschränkungen im Flugbetrieb führten.

Im Hinblick auf das kommende Jahr prognostizierte der Kommandeur der Fliegenden Gruppe ein leicht steigendes Flugverkehrsaufkommen des Geschwaders auf ein Niveau von gut 5.000 Flugstunden. Schwerpunkt des Verbandes im Jahr 2015 sei eine NATO-Überprüfung im Herbst 2015, bei der seit langem auch wieder Gast-Luftfahrzeuge anderer Nationen von Büchel aus fliegen werden.

In einem weiteren Vortrag wurden die Teilnehmer der Kommission mit dem neuen Rundsuchradarsystem ASR-S vertraut gemacht, das nach einigen Jahren Testbetrieb in Büchel am 11. November an das Taktische Luftwaffengeschwader 33 zur Nutzung übergeben wird. Von weitem sichtbar die Silhouette des Fliegerhorstes prägend, kommt die örtliche militärische Luftraumüberwachung mit dem neuen Radar im digitalen Zeitalter an. Mit einer verbesserten Handhabung und Darstellung des Luftlagebildes soll der Flugbetrieb in und um Büchel noch sicherer werden. Zum Abschluss des Vortragsteiles stellte Oberst Korb klar, dass die in letzter Zeit diskutierten Mängel insbesondere der fliegenden Waffensysteme der Bundeswehr nicht das Taktische Luftwaffengeschwader 33 betreffen. Mit der modernisierten Version des TORNADO sei der Verband gegenwärtig „uneingeschränkt einsatzbereit“.

Beim anschließenden Besuch des Fliegerhorstes konnten die Teilnehmer der 25. Fluglärmkommission zunächst die Startphase der Bücheler TORNADOs erleben. Im Anschluss wurden sie in die im Geschwader vorhandene Simulationstechnik eingewiesen: Den Flugsimulator und den Schießsimulator für Handwaffen. Beides nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Sicherheit, sondern auch zur Lärmvermeidung in der Region. Die Teilnehmer nutzten dabei eifrig die Gelegenheit, sich eigenhändig bei einem simulierten Landeanflug auf den Fliegerhorst Büchel und mit der Abgabe virtueller Schüsse im ‚Schießkino‘ von der Leistungsfähigkeit der Simulatoren zu überzeugen. Am Ende der diesjährigen Tagung der Fluglärmkommission stand der traditionelle Imbiss mit Umtrunk im Kasino der Fliegerkaserne.

Autor: Thomas Müllen
Bild: Markus Kroth

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