Klinikum Mittelmosel St. Josef-Krankenhaus klärte rund 100 Interessierte bei Screeningaktion auf

Zell. „Dass es so etwas überhaupt gibt, haben wir nicht gewusst?“ Äußerungen wie diese von Gertrud Lorberger hört Dr. Patrick Stark, Chefarzt der Klinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie im Klinikum Mittelmosel St. Josef-Krankenhaus Zell, häufig. „Da wir um das unbekannte Risiko eines Bauchaortenaneurysmas wissen, bieten wir solche Screeningaktionen gerne an“, beschreibt der Chirurg. Eine einfache Ultraschallkontrolle reicht schon aus, um beurteilen zu können, ob sich die Bauchaorta sackförmig vergrößert hat. Dabei unterliegen Männer einem vier- bis fünffach höheren Risiko für diese Erkrankung als Frauen.

Abhängig von der Größe des Bauchaortenaneurysmas kommt für den Patienten dann nur eine Operation in Betracht. Diese kann minimal-invasiv oder mit einem Bauchschnitt durchgeführt werden, je nach Befund. Dabei werden alle notwendigen Voruntersuchungen einschließlich der kardiologischen Beurteilung im St. Josef-Krankenhaus durchgeführt. Alternativ können auch Untersuchungen im Medizinischen Versorgungszentrum St. Josef in Traben-Trarbach erfolgen. Die OP wird gleich von zwei Chefärzten durchgeführt, Dr. Stark und Dr. Hans-Joachim Lutz, Chefarzt der Kooperationsklinik in Wittlich.

Außer diesem Eingriff bietet die Klinik in Zell sämtliche gefäßchirurgischen Therapien an. Diese reichen von Krampfadern und chronisch offenen Beinen bis zu Durchblutungsstörungen aller Gefäße einschließlich der Halsschlagader. Für alle Therapieempfehlungen wird erwogen, ob die Behandlung mittels eines Katheters erfolgen kann. Hierfür steht im Zeller Herz- und Gefäßzentrum ein hochtechnisiertes Katheterlabor zur Verfügung. Durch eine Punktion in der Leiste wird ein dünner Schlauch zu dem betroffenen Gefäß vorgeschoben, über den dann beispielsweise die Aufweitung eines verstopften Abschnittes geschieht.

Der Einsatz der aufwändigen Technik erbringt für den Patienten eine spürbare Schonung und damit eine wesentliche schnellere Genesung. Auch für den Fall, dass eine offene chirurgische Behandlung notwendig ist, ist die Zeller Klinik bestens gerüstet mit erfahrenen und kompetenten Ärzten und Pflegekräften. Ein Bauchaortenaneurysma verursacht in der Regel keine Schmerzen und bleibt daher lange unentdeckt. Oft genug sind es Zufallsbefunde, die diese „Zeitbombe“ im Bauch aufspüren. Im Falle, dass ein großes Bauchaortenaneurysma plötzlich aufplatzt, kann der hohe Blutverlust lebensgefährlich werden.

Daher freute sich Gertrud Lorberger, die für diesen Kurzcheck im Klinikum Mittelmosel St. Josef-Krankenhaus Zell extra den Weg aus Masburg auf sich genommen hatte, als Dr. Stark sie beruhigen konnte: „Keine Auffälligkeiten bei Ihnen. Die nächste Kontrolle ist ohne andere Risikofaktoren in fünf bis zehn Jahren anzuraten.“ Dann fügt der Chefarzt an: „Unsere Screeningaktion hat sich für die Teilnehmer gelohnt. Neben der grundsätzlichen Information über das Krankheitsbild haben wir behandlungsbedürftige Gefäßveränderungen – rechtzeitig für die Betroffenen – aufgespürt.“

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