Blauer Jahresrückblick

Cochem. Kann man 40 Tonnen mithilfe einer Luftpumpe anheben? Solche und ähnliche Fertigkeiten, wie Ausleuchten eines Einsatzortes und Arbeiten mit Kettensägen, werden für den Grundschein eines Helfers beim THW eingeübt, den zuletzt Lothar Zorn, Jan Offenberg, Stefan Wolf und Niklas Koch abgelegt haben. “ Es geht zwar nicht gerade mit einer Luftpumpe, aber mit Druckluft und Hebekissen können im Katastrophenfall bis zu 40 Tonnen schwere Betonplatten, Eisenträger oder gar Fahrzeuge angehoben werden um Menschen zu befreien” so Johannes Fuchs, Ausbilder des THW Cochem. Ludwig Kayser, der Ortsbeauftragte des THW begrüßte die Aktiven und Mitglieder des Helfervereins bei einem Kameradschaftstreffen in Cochem. Im Rahmen des Treffens ließen die Teilnehmer anhand von Bildern das vergangene Jahr Revue passieren. Im letzten Jahr haben THWler, neben ihren Übungen vor Ort, an 18 überregionalen Lehrgängen an den beiden Bundesschulen in Hoya und Neuhausen teilgenommen.

Spitzenreiter war dabei Alexander Petzold, Zugführer aus Cochem, der 11 Tage in 3 Lehrgängen absolvierte, gefolgt von Dominik Brink, Christoph Sesterhenn und Markus Zenz. Auffallend häufig haben sich die Helfer, an der Mosel sicher sinnvoll, Aufgaben rund ums Wasser gestellt. Ob der Erwerb von Bootsführerscheinen für Binnengewässer oder die Arbeit mit leistungsfähigen Pumpen, es dient der optimalen Vorbereitung auf Hilfseinsätze in Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen vor Ort oder sogar überregionale oder internationale Einsätze zu denen das THW als Bundesanstalt hinzugezogen werden kann. Die Leistungsfähigkeit der verfügbaren Pumpen zeigte sich bei einer Übung, bei der das große Becken im Cochemer Schwimmbad innerhalb von 3,5 Stunden leergepumpt wurde. Übers Wasser geht es auch, wenn die Helfer, wie beim Brückenschlag über die Lahn oder bei der bundesweiten Brückenbauübung in Konz den Bau von behelfsmäßigen Übergängen über Flüsse einstudieren.

“Eine Nummer kleiner, im Notfall aber schneller verfügbar, war da der Floßbau beim Feuerwehrtag der Verbandgemeinde in Ernst”, erzählt der Ernster Martin Niessner. “Helfen vor Ort ist unsere erste und naheliegendste Aufgabe”, so Christoph Sesterhenn, Vorsitzender des Helfervereins, “ aber selbst internationale Einsätze im Katastrophenfall sind möglich, weil sich unsere ehrenamtlichen Helfer breit vorbereiten und von Stromerzeugung bis Wasseraufbereitung, von Retten aus Höhen oder Tiefen, wie in Bullay gezeigt, bis zur Bewegung von großen Lasten Herausforderungen anzunehmen bereit sind”. Das Retten aus Höhen stand ganz aktuell wieder auf dem Plan. Bei der letzten Ausbildung wurde wieder die alljährliche Übung an der Cochemer Sesselbahn durchgeführt. Diese wird immer zu Saisonbeginn zusammen mit der Höhenrettungsgruppe des THW Bendorf und des DRK aus Cochem abgehalten. Dies alles zeigt, dass sich das THW-Rad ebenso weiterdreht wie auch unser blauer Planet die Erde.

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