Ausbildungspatenschaften im Kreis Cochem-Zell ausgezeichnet

Cochem/Mainz. Das Projekt „Paten für Ausbildung“ ist zweiter Preisträger des Ehrenamtspreises 2010 des Landes Rheinland-Pfalz für herausragende kommunale Projekte. „Paten für Ausbildung“ ist eine Kooperation der Dekanate Karden-Martental und Cochem-Zell, der evangelischen Kirche in Cochem und Zell, der Aktion Arbeit des Bistums Trier, des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. (Geschäftsstelle Cochem) und der Kreisverwaltung Cochem-Zell. Bei dem Projekt unterstützen ehrenamtliche Patinnen und Paten Jugendliche beim Übergang von der Schule ins Berufsleben.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Karl Peter Bruch zeichnete die Preisträger des Wettbewerbs „Herausragende Ehrenamtsprojekte der Kommunen 2010“ am 14. Januar in Mainz aus. „Es ist immer wieder toll, zu sehen, wie viele Kommunen in Rheinland-Pfalz sich für ihre Zukunft selbst verantwortlich fühlen und aus eigener Initiative Konzepte entwickeln, bei denen Menschen die Zukunft ihrer Heimatgemeinde aktiv gestalten“, sagte Bruch. Dieses Engagement sei nicht selbstverständlich und daher besonders anerkennenswert.

In der Begründung der Jury für den mit 3.000 Euro dotieren Preis für das Patenschaftsprojekt heißt es, besonders Jugendliche mit Migrationshintergrund oder aus sozial schwachen Familien fänden oftmals schwer eine Ausbildungsstelle. „Häufig fehlt ihnen jemand, der sie unterstützt, ihnen hilft, sich richtig zu bewerben, sie auf Fehler aufmerksam macht und sie in diesem für ihr späteres Leben wichtigen Prozess intensiv begleitet.“ Das „einmalige Projekt“ vermittele daher gerade diesen Jugendlichen erfahrene und kompetente ehrenamtliche Paten, Persönlichkeiten mit Lebens- und Berufserfahrung, die mit Schulungen intensiv auf diese Aufgabe vorbereitet würden. „Hier konnte gerade den Jugendlichen eine kompetente Patenschaft zur Seite gestellt werden, die aufgrund ihrer schulischen Leistungen oder ihres eigenen Bewerberprofils kaum in der Lage gewesen wären, eigenständig einen Ausbildungsplatz zu finden“, würdigt die Jury das Projekt und seine Kooperationspartner.

Rudolf Hammes, Geschäftsführer der „Aktion Arbeit“ des Bistums Trier und Mitbegründer der Initiative, sieht die Arbeit der Projektpartner durch den Preis bestätigt: „Viele Jugendliche sind mittlerweile bei der Suche nach Ausbildungsplätzen ‚am Ende der Schlange’ gelandet, sind die Verlierer am Arbeitmarkt. Sie wollen wir in den Blick nehmen und unterstützen.“ Mit Hilfe der Patinnen und Paten sei es möglich, diese Jugendlichen „an die Hand zu nehmen“. Den Patinnen und Paten bescheinigt Hammes eine „hohe Bereitschaft für ein längerfristiges, hochwertiges Ehrenamt mit vielen Facetten“. Im Landkreis gibt es bis heute mehr als 20 Patinnen und Paten.

Insgesamt ist der Ehrenamtspreis mit 14.500 Euro dotiert. Der erste mit 5.000 Euro honorierte Platz ging an das „Sozial- und Bürgernetzwerk“ der Stadt Worms, ein weiterer zweiter Preis wurde der „Lesepatenschaft“ der Bürgerstiftung Konz verliehen. Sonderpreise gingen an das Jugendprojekt „Kinderparlament“ der Ortsgemeinde Einselthum, für die Neugestaltung des Dorfmittelpunktes an die Ortsgemeinde Weidingen, an das „First-Responder-Projekt“ der Ortsgemeinde Lierschied sowie an das Frauenprojekt „Familienzentrum querbeet“ der Verbandsgemeinde Herxheim und des Kreises Südliche Weinstraße. Das Preisgeld soll ausschließlich für weitere Projekte im Ehrenamtsbereich der betreffenden Kommune verwendet werden. Das hohe Qualitätsniveau der eingereichten Projekte hat die Jury dieses Mal dazu veranlasst, statt eines dritten Preises zwei zweite Preise sowie den Sonderpreis für Gemeinden unter 500 Einwohnern zweimal zu vergeben.

Informationen zum Projekt „Paten für Ausbildung“ gibt Barbara Brauner, Kreisverwaltung Cochem-Zell, Telefon 02671-61900.

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