Zwei funktionstüchtige Mühlen beim Mühlenfest am Tag des offenen Denkmals

Für künftige Brautpaare: In der Kornmühle wurde ein Trauzimmer

Bengel. Die Alftalgemeinde Bengel stand am Wochenende ganz im Zeichen seiner beiden Mühlen im Ortsteil Springiersbach. Beide Kulturdenkmäler wurden im Rahmen des „ Tags des offenen Denkmals“ den vielen Besuchern vorgestellt und ihre Funktionen demonstriert.

Wie in den vergangenen Jahren war auch diesmal Ortsbürgermeister Walter Debald in die Rolle eines „Müllers“ geschlüpft und demonstrierte den vielen Besuchern praktische Mahlvorgänge, sowohl in der Ölmühle als auch in der älteren Kornmühle, die im vergangenen Jahr nach aufwändiger Sanierung ihrer Bestimmung übergeben wurde.

Während in der Ölmühle wertvolles Speiseöl aus Traubenkernen, Bucheckern, Walnüssen oder Raps gewonnen wurde, war die ältere Kornmühle für das Mahlen von Getreide zuständig.

Die jüngere der beiden Mühlen, die Ölmühle wurde im Jahr 1856 erbaut und bis in die 1960er Jahre von der Familie Schlöder-Müller II betrieben, ehe sie 1989 durch die Gemeinde Bengel erworben und großzügig saniert wurde Eine ebenfalls umfangreiche Sanierung erfuhr die 1731 erbaute Klostermühle. Die Sanierung dieses Kulturgutes kostete rd. 600.000 Euro, wovon das Land 65 % beisteuerte.

Lobenswert das Engagement der Gemeinde Bengel um die vorhandenen Mühlen auf dem Gebiet der Gemeinde Bengel. Hier waren sich Gemeinderat und Ortsbürgermeister immer einig, das Kulturgut „Mühlen“ für die  nachkommenden Generationen zu erhalten. So wurde die „Ölmühle“ 1989 durch den damaligen Ortsbürgermeister Helmut Pesch und mit Hilfe des Landes und der Denkmalpflege erworben. 1994 wurde Walter Debald neuer Ortsbürgermeister. Er war, gemeinsam mit dem Gemeinderat, der große Initiator in Punkto Restauration, war bei allen anfallenden Arbeiten zugegen und nahm an den „Tagen des offenen Denkmals“ immer die Aufgaben eines „Müllers“ war und demonstrierte Mahlvorgänge. Die 1731 erbaute Klostermühle wurde von der Gemeinde 2010 käuflich erworben. 2012 hatte der Gemeinderat „grünes Licht“ für eine umfassende Sanierung gegeben. Die Gemeinde Bengel ist stolz auf ihre beiden funktionstüchtigen Mühlen, deren Verwendung in nächster Zeit festgelegt werden wird.

Die Eifel-Zeitung sprach in Punkto Mühlen mit dem Ortsbürgermeister Walter Debald. Nach seiner Aussage sind zur kompletten Sanierung noch verschiedene Rest-arbeiten zu tätigen, die in nächster Zeit durch Eigenleistung der Bengeler Bürger angegangen werden. Erfreulich, dass das Standesamt Traben-Trarbach in die Kornmühle ein Trauzimmer installieren ließ, wo Brautpaare nostalgisch ihren Bund zum Leben schließen können. Ein weiteres Erfordernis ist nach Aussage von Ortsbürgermeister Debald die Gründung eines Fördervereins für die Mühlen in Bengel, die auch in der nächsten Zeit erfolgen soll.

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