Ziel des Kreuzbundes: Eine nüchterne, zufriedene Lebensgestaltung -Infos der Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft bei Kolping Zell-

Zell. „Man geht den Weg gemeinsam aus der Sucht in die Abstinenz. Zufriedene Nüchternheit, sinnvoll gelebtes Leben sind die Ziele des Kreuzbundes“. Mit diesen einleitenden Worten stellte der gebürtige Zeller Willi Pispers aus Bad Kreuznach die Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige, den „Kreuzbund“, vor. Eine recht stattliche Zahl von Interessenten hatten sich im Zeller Pfarrzentrum zu der Info-Veranstaltung von Kolping Zell eingefunden, die vom Präses und stellvertretenden Dechant Paul Diederichs begrüßt wurden.

Willi Pispers als Vorsitzender des Kreuzbund-Stadtverbandes Bad Kreuznach und Stellvertreter des Diözesanvorsitzenden und die Gruppenleiterin der Kreuzbund-Gruppe Zell, Barbara Neul aus Bullay, berichteten über die segensreiche Arbeit dieser Gemeinschaft. Pispers, der kürzlich für seine Arbeit das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt, schilderte zuerst einmal als Fallbeispiel in aller Offenheit seinen eigenen Weg der Betroffenheit als Suchtkranker.  Die eigenen Höhen und Tiefen in der Alkohol-Sucht und danach die Medikamentenabhängigkeit mit ihren schlimmen gesundheitlichen Folgen, zum Beispiel von wüsten Gehirnkrämpfen.

Den Kreuzbund als Fachverband des Deutschen Caritasverbandes in enger Verbindung mit den Suchtberatungsstellen hat ein Pfarrer Neumann vor mehr als 100 Jahren gegründet. Er legt großen Wert darauf, auch die Angehörigen der Süchtigen mit einzubeziehen. Allein in der Diözese Trier existieren 102 Gruppen mit etwa 1.000 Mitgliedern, ganz konfessionsübergreifend. In Deutschland sind mehr als 1.500 Gruppen aktiv mit über 15.000 Mitgliedern. „Die Dunkelziffer ist jedoch wesentlich größer“ stellen die zwei Vertreter des Hilfsbundes klar.

Willi Pispers, der früher beim Finanzamt Zell beschäftigt war und seit Jahren schon Mitglied von Kolping Zell ist: „Ich bin froh und glücklich über meinen heutigen Zustand und dass ich das geschafft habe aus der Abhängigkeit heraus zu kommen: Aber ein Suchtkranker bleibt krank“. Bedenken müsste man in diesem Zusammenhang, dass bei der Selbsthilfe und Hilfe der Angehörigen alles ohne Zwang geschieht. „Es muss alles im Kopf anfangen“ sind sich die Kreuzbündler einig, sonst würde man aus der Sucht nicht herausfinden, trotz ambulanten oder stationären Entziehungstherapien.

Auch der Ortsverband organisiert alkoholfreie Geselligkeiten, wie Wanderungen, gemeinsame Bus- oder Schiffsfahrten, Kegelabende. Aber auch Fortbildungsseminare.“Die Kreuzbundmitglieder verstehen sich als Weggefährten. Man geht den Weg gemeinsam aus der Sucht in die Abstinenz und hat selbst die Entscheidung getroffen, ein Lebens lang abstinent zu leben“ so die Zeller Gruppenleiterin. Im Mittelpunkt steht in Zell eine wöchentliche Gruppensitzung. Die Adresse, die von Hilfesuchenden in Anspruch genommen werden kann: Barbara Neul, Bullay, Leiterin der Gruppe Zell, Tel. 06542/2372.                                                        
 

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