Wetterkapriolen: Trockenheit gefährdet Landwirtschaft

Region. Die lange Trockenperiode macht den Landwirten und Winzern in der Region zu schaffen. Weniger Wein, weniger Korn, weniger Futter für das Vieh: „Die Situation ist bereits richtig dramatisch“, sagt Manfred Zelder, Kreisbauernvorsitzender von Bernkastel-Wittlich, gegenüber der Eifel-Zeitung. Wohl habe es Mitte der vergangenen Woche etwas Regen im Bitburger Raum gegeben, die Kollegen dort seien froh. Keine Entwarnung gibt es allerdings für Bernkastel-Wittlich und die Vulkaneifel.

Bei Zelder sind gerade die aktuellen Statistiken eingelaufen. Schon im Februar und März hatte es nur 40 Prozent der üblichen Niederschlagsmengen gegeben, im April sogar nur 20 Prozent:

Deutlich zu wenig, um den keimenden Pflanzen das zu geben, was sie zum Wachsen brauchen. Beispielsweise die Bestände an Getreide und Mais sind nur lückenhaft aufgewachsen, weil im Boden die nötige Keimfeuchte fehlte.

Längst kaufen die Viehhalter kräftig Futter zu, teilweise vertrocknet das Getreide auf dem Feld. „Der Mais wächst oft nicht weiter“, berichtet Zelder. Täglich erreichen ihn alarmierende Anrufe von Berufskollegen. Schlecht sieht es auch in den Weinbergen an Mosel und Lieser aus. Hier steht die Blüte an, bei der momentanen Trockenheit ein echtes Problem. „Verrießeln“ heißt das, was geschehen kann, wenn es nicht bald tüchtig regnet: Die winzigen Weinbeerchen fallen ab, ohne sich wirklich zu Beeren entwickeln zu können.   

Trockenheit kommt zwar auch in unseren Breiten immer wieder vor. Zu dieser Jahreszeit, in der Wachstumsphase aller Pflanzen, ist dies allerdings höchst ungewöhnlich und schädlich für die gesamte Landwirtschaft.

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