Selbst gebaute Krippe unter dem Kreuz
Eisenschmittner Kreuz stammt aus ursprünglich Himmerod
Eisenschmitt. Viele Kirchen im Umkreis der Abtei Himmerod haben vor 200 Jahren Gegenstände aus der Himmeroder Kirche bekommen. Im Zuge der napoleonischen Säkularisation wechselten um das Jahr 1802 zahlreiche Kirchengüter den Besitzer. In Eisenschmitt landeten das Große Altarkreuz des damals aufgelösten Klosters sowie ein Hochaltar. Erich Gerten, Verfasser der Eisenschmittner Ortschronik, fand Hinweise auf diese Vorgänge in einer alten Schulchronik, die allerdings erst etwa 150 Jahre später verfasst wurde.
„1785 war endlich ein Kapellenneubau entstanden“, schreibt Gerten „Ihre Länge betrug knapp 20 Meter, war also als Kirchenbau für ein großes Dorf immer noch klein. Aber die Eisenschmittner waren erst einmal zufrieden mit dem Bau, wie aus einem Bericht des Jahres 1793 hervor geht: `Die Capelle ist noch ganz neu, schön, auch hinlänglich groß, um die Bewohner zu fassen, hat einen hohen Altar, Kanzel, ziemlich schöne Monstranz, Ceborium, Kelch, auch eine silberne h. Öle Gefäß, auch
6 gute noch brauchbare Caseln mit hinlänglichem Weißzeug.“
Die Einwohner wollten seinerzeit auf eigene Kosten weitere Einrichtungsgegenstände, zum Beispiel den noch fehlenden Beichtstuhl, anschaffen. So kamen der Kirchengemeinde Eisenschmitt die Sachen aus Himmerod 1802 gerade passend: Sie übernahmen unter anderem das Große Altarkreuz und einen mächtigen Säulenaltar mit drehbarem Tabernakel als Hochaltar, der bis ans Kirchengewölbe reichte. Gerten: „Am Kreuz wurde eine Tafel befestigt mit der Inschrift: `Wir nehmen weder Geld noch Gut, dein Kreuz jedoch fand treue Hut.´ Damit wollen die Eisenschmittner darauf hinweisen, dass sie das große Kreuz nicht unberechtigt aus dem Kloster genommen haben, sondern es nach dessen Auflösung erhielten.“
Erst in den 1960er Jahren kam das Kreuz an seine jetzige Stelle über dem Opferaltar, weil damals der Hochaltar im Rahmen der Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils entfernt wurde.
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