Vom Steinschlossgewehr zum Zündnadelgewehr

Patrick Bourassin referiert über Waffenentwicklung

Englische Steinschloßmuskete, cal. 75 (1762) Foto: Privat
Englische Steinschloßmuskete, cal. 75 (1762)  – Foto: Privat

Wittlich. Am Mittwoch, dem 24. Februar 2016 hält der Wittlicher Historiker Patrick A. Bourassin einen weiteren militärhistorischen Vortrag. Dieses Mal beschäftigt er sich mit der Entwicklung der Jagd- und Militärgewehre in der Zeit von 1688 bis 1870. Der Vortrag findet um 19 Uhr im Schützenhaus der Schützengesellschaft 1882 Wittlich in Wittlich, Sterenberg/Bergweilerweg statt.

In den 200 Jahren von 1688 bis 1870 machten die Militärgewehre bedingt durch den allgemeinen technischen Fortschritt eine enorme Entwicklung durch. Neue Erkenntnisse in der Chemie und die Verbesserung der Ver- und Bearbeitung von Metall eröffneten sowohl bei der Entwicklung neuer Patronen als auch bei der Fertigung der Gewehre selbst ungeahnte Möglichkeiten. Dies führte zu einer enormen Erhöhung der Kampfkraft der Truppen. Nicht zu Unrecht werden die Kriege in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (z.B. der amerikanische Bürgerkrieg 1861-1865) als die ersten modernen Kriege bezeichnet. Negative Folgen waren die Ausweitung kriegerischere Handlungen durch Bürgerarmeen und die Zunahme der Verluste an verwundeten und getöteten Menschen.

Während in den Reunionskriegen Ludwig XIV. (1683/84) noch mit Luntenschloßgewehren gekämpft wurde, die langsam durch Steinschlossgewehre abgelöst wurden, zogen die Soldaten des deutsch-französischen Krieges 1870/71 mit Hinterladergewehren in die Schlacht. Die mit Schwarzpulver  schießenden Vorderladergewehre waren durch Gewehre mit Metallpatronen ersetzt worden, deren Feuergeschwindigkeit um ein vielfaches höher war. Beigetragen zu dieser Entwicklung hat beispielsweise Nikolaus von Dreyse, der für die Preußen den ersten militärisch verwendbaren Hinterlader gebaut hat. Mit seinem Zündnadelgewehr wurden 1840 die preußischen Truppen ausgerüstet. Der französische Büchsenmacher Flobert erfand 1846 die erste Randfeuerpatrone.

Patrick Bourassin wird in seinem Vortrag „Die Entwicklung der Jagd- und Militärgewehre 1688 bis 1870“ die Details der technischen Entwicklungen darlegen. Hierbei werden auch der Zeitgeist sowie die Bedeutung der neuen Waffen für den Ausgang der Schlachten nicht zu kurz kommen. Der etwa zweieinhalb Stunden dauernde Vortrag findet am 24. Februar 2016 um 19 Uhr im Schützenhaus statt. Der Eintritt ist frei.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen