Stoppen Haselhuhn und Wildkatze den Seitensprung „Kluckertspfad“ von Kinheim nach Wolf?

Untere Landschaftspflegebehörde macht Bedenken geltend

Kinheim / Wolf. Das in Deutschland ein strenger Naturschutz besteht, konnte man in letzter Zeit in den Medien nachvollziehen. So wurde die geplante Elbvertiefung wegen einer Wasserfenchelpflanze auf Eis gelegt. Jetzt hat die Verbandsgemeinde Traben-Tarbach in ihrer Stadtratssitzung verkündet, dass in einigen Bereichen des geplanten Seitensprungs „Kluckertspfad“ des Moselsteigs von Wolf bis Kinheim mehrfach Haselhühner und Wildkatzen gesichtet und nachgewiesen wurden (Landesamt für Umwelt, Forst).

Der Seitensprung „Kluckertspfad“ startet an der Grillhütte „Am Römerhang“ unmittelbar oberhalb des Ortsteils Kindel
Foto: Karl-Heinz Gräwen

Die Planung sieht die Fertigstellung des Seitensprung zum Moselsteig für Ende Mai 2017 vor. Der Wanderweg befindet sich innerhalb des Landschaftsschutzgebietes „Moselgebiet von Schweich bis Koblenz“ und ist mit dessen Schutzzweck vereinbar. Die Wildkatze unterliegt als streng geschützte Art in Deutschland dem höchsten Schutzstatus. Auch das Haselhuhn gehört zu den besonders geschützten Arten nach dem Bundesnaturschutzgesetz und wird in der Roten Liste von Rheinland-Pfalz als stark gefährdet eingestuft. In dem Bescheid vom 10.01.17 führt die  Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich als untere Landespflege weiter auf, dass gerade wenig frequentierte Wirtschaftswege zu den Kernlebensräumen von Haselhühnern gehören. Auch die Wildkatze wird stark gestört durch Besucher (Wanderer, Jogger, Reiter). Mit der Konsequenz, dass sich die Wildkatze in solche Gebieten zurückziehen kann. Nach Auffassung der Kreisverwaltung stellt der vorgenannte Bereich einen Nutzungskonflikt zwischen der touristischen Nutzung als Wanderweg und essentiellen Lebensraum von Haselhühnern und Wildkatzen dar. Eine, von der Kreisverwaltung vorgeschlagene Lösung, wäre eine geänderte Wegestrecke des Seitensprungs. Es bedarf jedoch einer besonderen örtlichen Analyse durch geeignete Planungsbüros. In der Sache selbst will der Kinheimer Ortsbürgermeister Walter Klink bei der Kreisverwaltung vorsprechen und verschiedene Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Fachbereichsleiter Frank Thullen sieht trotzdem auf die Stadt Traben-Trarbach für den Ortsteil Wolf und der Gemeinde Kinheim Kosten von 17.000 Euro auf die Kommunen zukommen, obwohl die dem Seitensprung zu Grunde liegenden Wegestreckungen seit Jahrhunderten  unverändert bestehen.

Khg

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