Stadtwerke suchen nach alternativen Trinkwasser-Quellen

Wittlich. Begonnen haben die Stadtwerke Wittlich jetzt mit einer sogenannten Erkundungsbohrung im Bereich Zweibächenweg. In diesem Gebiet erwarten die Experten qualitativ und quantitativ hochwertige Grundwasserleiter, die das Stadtgebiet weitgehend versorgungssicher mit Trinkwasser beliefern könnten. Bestätigt die Bohrung dies, könnten zwei Lieser nahe Brunnen im Stadtpark aufgegeben werden, die diese Funktion derzeit gewährleisten.

Die Stadtwerke Wittlich betreiben innerhalb der Stadt Wittlich zwei Brunnengalerien mit jeweils drei Tiefbrunnen. Aus diesen sechs Brunnen werden im Betrieb stündlich etwa 250 Kubikmeter Grundwasser gefördert, im Wasserwerk „Am Schaff“ aufbereitet und anschließend über fünf Hochbehälter in das Trinkwassernetz eingespeist.
Im Zuge der Neufestsetzung des Wasserschutzgebietes der beiden Brunnengalerien war die Vorlage eines hydrogeologischen Gutachtens erforderlich. Ergebnis dieses nach neuesten wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden aufgestellten Gutachtens ist, dass die beiden Lieser nahen Brunnen im Stadtpark, die zu der Brunnengalerie „Seiberich“ gehören, von der mineralischen Zusammensetzung her eindeutig nicht aus dem gleichen Wasservorkommen stammen, wie das Wasser der anderen vier Brunnen.

Es ist davon auszugehen, dass dieses Wasser aus einem Grundwasserleiter stammt, der von Nordosten her anströmt und unter der Lieser hindurch verläuft. Da der Schutz dieses Grundwasserleiters durch die Festsetzung einer Wasserschutzzone nicht möglich ist, wird nunmehr von den Stadtwerken Wittlich überlegt, diese beiden Brunnen aufzugeben.

Um aber dennoch weiterhin weitgehend autark innerhalb des Stadtgebietes versorgen zu können, wird im Bereich Zweibächenweg eine Erkundungsbohrung durchgeführt. Das hydrogeologische Gutachten lässt erwarten, dass dort in einer Tiefe von neunzig bis einhundertzwanzig Metern ein qualitativ und quantitativ hochwertiger Grundwasserleiter angetroffen wird. Die Bohrung bis zur Rotliegend-Basis ist als Spülbohrung im Lufthebeverfahren mit einem Bohrend-Durchmesser von 445 mm vorgesehen.

Nach Erreichen der geplanten Endtiefe wird die Versuchsbohrung mittels eines Leistungspumpversuchs getestet und geophysikalisch vermessen. Das künftige Entnahmeziel liegt bei etwa dreißig Litern pro Sekunde, also rund einhundert Kubikmetern pro Stunde.

Bei einer zufriedenstellenden Grundwasserergiebigkeit und Qualität wird die Versuchsbohrung mit Filterkies und oberflächlicher Abdichtung gesichert. Bei der späteren Brunnenbohrung kann die so befestigte Versuchsbohrung problemlos aufgebohrt werden.

Die Stadtwerke Wittlich haben mit den Bohrarbeiten die renommierte Brunnenbaufirma Eder GmbH aus Herbertsfelden in Bayern beauftragt. Mit den Bohrarbeiten wurde vor einigen Tagen begonnen. Zurzeit ist man bei etwa 65 Meter Tiefe angelangt.

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