St. Rochus und die Glocken von St. Markus

Wittlich. Seit mehreren Jahren ist es Tradition, dass die große Glocke der St. Markuskirche am 16. August im Anschluss an das 12:00 Uhr Läuten zusätzlich läutet. Der Anlass dazu? Nun, die große Glocke feiert Namenstag, da sie den Namen des Wittlicher Stadtpatrons St. Rochus trägt, der an diesem Tag gefeiert wird. Aus diesem Grund hat sie ihren Soloauftritt. Bei der Gelegenheit lohnt es sich einen Blick auf die Geschichte der Glocken von St. Markus zu werfen.

glockenstube_33_16Seit über drei Jahrhunderten hängen drei Glocken des Meisters Matthias Freywaldt aus Eisenschmitt in der Glockenstube des Turms: Die Markusglocke (Ton d‘, ca. 1.400 kg), die Maria- und Johannesglocke (Ton f‘, ca. 1.000 kg) und die Sebastian- und Donatusglocke (Ton g‘, ca. 680 kg). Sie wurden 1708 gegossen und haben in der Fachwelt eine ganz besondere Bedeutung, da es trotz zweier Weltkriege, das einzige erhaltene Gesamtgeläut des Meisters ist. Es ist ein großer Glücksfall für St. Markus, als eine der wenigen Kirchen in Rheinland-Pfalz, ein bedeutendes komplett erhaltenes barockes Klangdenkmal zu besitzen. Im Jahr 2004 endlich war es möglich durch den Guss einer großen Bassglocke bei der Glockengießerei Mark in Brockscheid, den drei historischen Glocken das musikalische Fundament zu geben. Diese neue Glocke ist auf den tiefen Ton b gestimmt, wiegt ca. 2.000 kg. Man gab ihr den Namen des Wittlicher Stadtpatrons. So wie die Kölner ihren „dicken Pitter“ haben, so besitzen die Wittlicher, allerdings in viel bescheidenerem Ausmaß, ihre „dicken Rochus“!

Für Interessierte besteht die Möglichkeit das Namenstagsläuten der Rochus-Glocke am 16. August live in der Glockenstube zu erleben. Anmeldungen bitte unter Telefon 06571/6806.

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