SPD wünscht Verkauf des Lehmdorf-Grundstücks

Hupperath. Ein Grundstück in Hupperath soll verkauft werden, um erstens die Gemeindekasse aufzubessern und zweitens Bauland innerhalb des Dorfes anbieten zu können. Das jedenfalls wünscht sich die SPD-Fraktion. Juppi Hauth hat in der Gemeinderatssitzung im Dezember 2010 einen gleichlautenden Antrag gestellt. Damals, wie auch bereits im November 2009 und öfters in den Jahren zuvor, ist er allerdings mehrheitlich abgelehnt worden.

Eines der Hauptargumente für den Erhalt dieses unbebautes Grundstücks sieht Bürgermeister Werner Dresen im alljährlich dort stattfindenden Lehmdorf: eine mehrtägige Ferienaktion für Heranwachsende, an der zum Beispiel 2010 fast 100 junge Leute teilnahmen. Das Lehmdorf wird seit 7 Jahren in den Sommerferien vom Musikverein Hupperath und dem Sportverein Minderlittgen-Hupperath durchgeführt. Es hat schon Preise abgestaubt, so hoch wird sein pädagogischer Wert eingeschätzt. Außerdem bezweifelt Dresen, dass das 30 mal 56 Meter große Grundstück, wahrscheinlich getrennt in zwei Grundstücke von je 15 Meter Breite, für Bauherren sonderlich interessant wäre.<br />

Das Hauptargument der SPD für den Verkauf des Grundstücks: Damit käme Geld in die Gemeindekasse, und das habe Hupperath vermutlich nötig. Denn an der Erweiterung des Kindergartens von Bergweiler wird sich die Gemeinde beteiligen. Dieser Anteil, so steht es im abgeschmetterten SPD-Antrag vom Dezember, „kann wahrscheinlich nur über eine Kreditaufnahme finanziert werden. Dadurch werden wieder künftige Generationen belastet, obwohl die Ortsgemeinde durch den Verkauf des brachliegenden Baulands diesen Anteil ohne Kreditaufnahme finanzieren könnte.“

Und weiter: „Die SPD-Fraktion hält dies für eine unverantwortliche Politik und Verschwendung von Geldern, die der Gemeinde dem Grunde nach nur treuhänderisch von seinen Bürgern zur Verfügung gestellt wurden und werden. Die Aufsichtsbehörde dürfte in diesem Fall auch erst die Kreditaufnahme genehmigen, wenn die Gemeinde ihre Einnahmemöglichkeiten voll ausgeschöpft hat.“ Dazu kann die Kreisverwaltung allerdings noch keine Stellungnahme abgeben: Das Thema steht schlicht noch nicht zur Prüfung an. Dresen schätzt den Anteil, der von Hupperath aufzubringen wäre auf etwa 136.000 Euro. Genauer geht es erst nach dem Ausschreibungsergebnis. Noch unbekannt sei weiterhin, so Dresen, ob die Gemeinde überhaupt ein Darlehen oder Teildarlehen aufnehmen müsse.

Dresen jedenfalls steht hinter dem Lehmdorf an seiner heutigen Stelle. Obwohl für Ferienfreizeiten, wenn es nach Hauth geht, auch ein anderes Grundstück in Frage käme: der gleich nebenan liegende sogenannte Dorfanger. Für ein neues, kleines Baugebiet außerhalb des Kerndorfes in Richtung Minderlittgen liegen bereits seit Jahren die rechtlichen Voraussetzungen vor. Doch dagegen macht sich gerade eine Anliegergemeinschaft stark, mit im Boot ist Juppi Hauth. Dieses Neubaugebiet steht auf der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzungssitzung. Und das Lehmdorf-Grundstück vielleicht wieder auf der übernächsten!
 

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