„Spätes Erinnern“ – neues Buch erinnert an verfolgte Persönlichkeiten aus Wittlich und Umgebung

Wittlich. Am Mittwoch, den 21. September, stellen Bürgermeister Joachim Rodenkirch und der Autor Franz-Josef Schmit in der Wittlicher Synagoge Schmits neues Buch „Spätes Erinnern“ vor. Die Veranstaltung (Eintritt frei) beginnt um 19:00 Uhr. Der Bildhauer Sebastian Langner wird dabei eine Passage vortragen, Schmit selbst über Denunziationen in der NS-Zeit referieren. Die musikalische Gestaltung leitet Till Christen.

Gymnasiallehrer Schmit, durch viele Veröffentlichungen bekannter Experte zur NS-Zeit in Wittlich, präsentiert in dem Buch seine fundierten Forschungen zu den Lebensgeschichten von Verfolgten. In 47 anschaulich geschriebenen und mit Fotos illustrierten Kapiteln beleuchtet er vom Juristen Dr. Archenhold bis zum Landschaftsplaner Werner Wolff die Schicksale von Menschen aus dem Raum Wittlich, die aus unterschiedlichen Gründen Opfer der NS-Diktatur wurden.

Die Hauptgruppe bilden verständlicherweise Wittlicher aus jüdischen Familien.  Aber es fehlen auch keineswegs Verfolgte anderer Bereiche wie Pfarrer, politische Gegner, Opfer der gnadenlosen Wehrmachtsjustiz oder andere. Die sorgsam recherchierten Kurzbiographien stellen die Einzelschicksale in den Mittelpunkt und erläutern sie informativ durch Einbeziehung des zeithistorischen Hintergrunds.  Manche der Verfolgten waren oder wurden – nach erzwungener Emigration – weit über Wittlich hinaus bekannte Persönlichkeiten.

Aber egal, ob Chefkoch im berühmten Waldorf Astoria (Kurt Ermann), gelernter Autoschlosser (der Kommunist Peter Habscheid) oder Krankenschwester (Christine Michels)  – Schmit versucht mit Verständnis und durch Schilderung fundierter Fakten all diesen unterschiedlichen Menschen gleich gerecht zu werden. Das mit Unterstützung der Stiftung Stadt Wittlich gedruckte, auch äußerlich ansprechende 300-Seiten-Buch kostet 19,80 Euro. 

Gregor Brand

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