Schulen hin, Schulen her

Wittlich. Die Räte sollten sich für Sicherung und Ausbau des Schul-standorts Wittlich einsetzen, insbesondere für die Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule an der Kurfürst-Balduin-Realschule. Konkret sollten „Ganztagsschulen an allen Schulen mit qualifiziertem Unterricht“ eingerichtet werden. So zu lesen im Beschlussvorschlag, den die FDP in die Sitzung der vergangenen Woche mitgebracht hatte.  

Letzteres fand nun wieder Joachim Gerke nicht passend, woraufhin eine Diskussion entbrannte, in deren Folge die Konkretisierung, obwohl zuvor im Ausschuss beschlossen, wieder aus dem Text gestrichen wurde. Immerhin wissen wir jetzt, dass die CDU-Fraktionsvorsitzende Elfriede Meurer für die Ganztagsschulen eintritt, der Grüne Michael Wagner die verbindliche Ganztagsschule fordert, weil – wie wahr – nur dort Unterricht im klassischen Sinne gegeben werde, und Gerke im Hinblick auf Wittlich als Kreisstadt „vorsichtig“ wäre mit einem weiteren Ausbau als Schulstandort an dieser Stelle. Wenn überhaupt, fehlt seiner Meinung nach hier eine Fachoberschule.

Immerhin hatte der Kreistag beschlossen, in wenigen Jahren am Standort Wengerohr die gemeinsame Oberstufe einer IGS von Kurfürst-Balduin-Realschule und Realschule Plus Salmtal unterzubringen. Und falls nur eine der genannten Schulen zur IGS würde, solle es Salmtal sein. „Das ist überhaupt nicht zu beanstanden“, meinte Gerke.

Viel Lärm um wenig: Der Appell des Wittlicher Stadtrats, wie auch immer formuliert, war nur ein symbolischer. Den Schülern der beiden aus allen Nähten platzenden Gymnasien nützt er nichts. Deren Eltern werden sich, steht zu befürchten, nach alternativen Schulen für den Nachwuchs umsehen, zum Beispiel in Schweich oder Trier. Damit, so befürchtet die FDP, schwächt Wittlich sich wiederum als Wirtschaftsstandort. Denn Familien ziehen dorthin, wo sie ihre Kinder optimal schulisch versorgt wissen.

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